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Chronische Lungenerkrankungen

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Mit Inhalatoren umgehen will gelernt sein.

Viele Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen lindern mit Inhalatoren ihre Beschwerden. Doch die Vielfalt der Inhalationsmedikamente und -geräte beeinträchtigt ihren Therapieerfolg. Deutsche Lungenärzte fordern jetzt Veränderungen.

Drei bis fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Lungenerkrankung mit Atemwegsverengung wie chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) oder Asthma. Betroffene Personen leiden an Husten, vermehrter Schleimbildung und Atemnot. Inhalationsgeräte dienen ihnen dazu, die Medikamente in Form von Sprühnebel einzunehmen und die Beschwerden zu lindern.

Vielfalt der Inhalatoren verwirrt sogar Ärzte

Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen müssen die Inhalatoren genau nach den Anwendungshinweisen bedienen, damit die Therapie erfolgreich ist. „Allerdings ist die Zahl der zur Behandlung zugelassenen Inhalationsmedikamente und in Verbindung damit auch die Zahl der dabei zum Einsatz kommenden Inhalatoren in den letzten Jahren so stark angestiegen, dass die derzeit verfügbare Inhalatoren-Vielfalt selbst manchen Arzt verwirrt“, bemängelt Prof. Dr. med. Claus Vogelmeier, Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung.

Ein Patient – mehrere Inhalator-Typen

Aber nicht nur die Inhalatorenvielfalt beeinträchtigt die Therapie von Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen. „Zudem erhöhen Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen das Risiko, dass Patienten in der Apotheke nicht das Produkt bekommen, das ihr Arzt ihnen verschrieben hat. Stattdessen erhalten sie oft ein kostengünstigeres Präparat, auf das sie unter Umständen aber nicht geschult sind“ kritisiert der Direktor der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg in Marburg.

Zusätzlich bemängelt der Pneumologe in Marburg, dass Patienten nicht nur mit einem, sondern mit mehreren Modellen behandelt werden. „Das führt potenziell zu Anwendungsfehlern, mit der Folge, dass Patienten eine zu geringe Dosis einnehmen und die Krankheitssymptome sich verschlimmern können.“ Die Nachteile dieser Handhabung bekommen die Patienten zu spüren: „All diese Faktoren zusammen können also dazu beitragen, dass sowohl die Therapietreue leidet, als auch die Patientensicherheit nicht ausreichend gewährleistet ist.“

Deutsche Lungenärzte fordern Therapieverbesserungen

Vor dem Hintergrund dieser Behandlungszustände bei Menschen mit obstruktiven Lungenerkrankungen, stellen Ärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) folgende Forderungen:

  • Hersteller gewährleisten eine allgemeingültige, herstellerübergreifende und farbige Kennzeichnung von Inhalatoren, die gleiche Medikamentengruppen enthalten.
  • Apotheker sollten aufgrund veränderter Rahmenbedingungen ausschließlich jene Inhalatoren und Medikamente ausgeben dürfen, die der Arzt verordnet hat.
  • Ärzte behandeln ihre Patienten mit nur einem Typ Inhalator oder zumindest mit einer möglichst geringen Anzahl verschiedener Inhalator-Typen.
  • Patienten besuchen eine Schulung, in der sie den richtigen Umgang mit dem verschriebenen Inhalationsgerät lernen.
  • Apotheker beteiligen sich daran, die Patienten in die Handhabung der Inhalationsgeräte einzuweisen. Bereits vorhandene Schulungsmaterialien werden dabei intensiv beworben.

Quelle: Lungenärzte im Netz

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