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Verdauungsbeschwerden bei Diabetes

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Bei vielen Patienten verursachen Medikamente mit dem Wirkstoff Metformin zu Beginn der Behandlung Verdauungsbeschwerden.

Die meisten Menschen mit Diabetes nehmen Medikamente ein. Doch der am häufigsten verordnete Wirkstoff Metformin hat eine unliebsame Nebenwirkung: Er schlägt auf die Verdauung. Ob diese Beschwerden harmlos sind oder ein ernstes Warnzeichen, können Patienten beim Arzt oder Apotheker erfragen.

Verdauungsbeschwerden ernst nehmen

In Deutschland leben etwa 8 Millionen Diabetiker. Die meisten nehmen orale Antidiabetika ein. Der am häufigsten verordnete Wirkstoff gegen Diabetes ist Metformin. Bei vielen Patienten treten zu Beginn der Behandlung Verdauungsbeschwerden auf, zum Beispiel Übelkeit, Magenschmerzen oder Durchfälle. Im weiteren Verlauf der Therapie klingen die Beschwerden meist wieder ab.

Verträgt ein Patient Metformin hingegen zunächst über längere Zeit gut, können plötzlich auftretenden Verdauungsbeschwerden Warnsignale für eine beginnende schwerwiegende Komplikation sein – die Lactatacidose. Dabei übersäuert das Blut, da sich verstärkt Milchsäure im Körper ansammelt. In schweren Fällen führt die Lactatacidose zu einem Schock und Nierenversagen. Patienten sollten deshalb bei neu auftretenden Verdauungsbeschwerden mit ihrem Arzt oder Apotheker sprechen. „Im Beipackzettel sind Verdauungsbeschwerden als mögliche Nebenwirkungen aufgeführt. Aber erst durch die Beratung in der Apotheke können viele Patienten diese Nebenwirkungen richtig einordnen“, erklärt Hiltrud von der Gathen beim Pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.

Unterzuckerung vermeiden

Die Expertin rät Diabetikern, sich beim Apotheker darüber zu informieren, wie sie am besten mit möglichen Nebenwirkungen umgehen. „Einige Nebenwirkungen sind unvermeidbar, andere treten nur bei fehlerhafter Einnahme auf oder können ein Alarmsignal sein.“ Sinkt der Blutzuckerwert durch ein Medikament zu stark ab, kann es zu Konzentrationsstörungen bis hin zur Ohnmacht kommen. Alarmsignale sind u.a. Herzrasen, Zittern oder Schweißausbrüche.

Nimmt ein Diabetiker ein Medikament mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe ein und lässt eine geplante Mahlzeit aus, ist das Risiko für Unterzuckerungen groß. „Kann ein Patient nichts essen, beispielsweise wegen eines akuten Infekts, muss er wissen, wie er die Dosis seiner Medikamente anpasst“, sagte von der Gathen. Die erforderlichen Maßnahmen legt der Arzt fest.

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