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Cholesterin


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Cholesterin

Wissenswertes

Cholesterin gehört zu den Blutfetten im Körper. Es ist lebensnotwendig und Bestandteil aller menschlichen und tierischen Zellen. Darüber hinaus benötigt es unser Körper zur Produktion von Sexualhormonen, Kortison und Gallensäuren. 75 % des Cholesterins stellt der Körper selbst her, und zwar in der Leber. Die restlichen 25 % führen wir ihm über die Nahrung zu. Im Körper wird das Cholesterin mit dem Blut über die Blutgefäße zu den Zellen transportiert.

 

Zu viel Cholesterin beeinträchtigt Ihre Gesundheit

Wenn sich zu viel Cholesterin im Blut befindet, setzt es sich nach und nach an den Gefäßwänden ab. Diese Cholesterin-Ablagerungen lösen eine Art Kettenreaktion aus, bei der auch Zellen der Blutgefäße, des Immunsystems und der Blutgerinnung sowie Kalksalze beteiligt sind. Auf diese Weise wachsen die Ablagerungen, und das Gefäß wird immer enger. Man spricht dann von Atherosklerose (= Arteriosklerose). Im fortgeschrittenen Zustand kann es zu einer Gefäßverstopfung kommen, dem so genannten Infarkt. Verstopfen dabei die Gefäße des Herzens, so spricht man von einem Herzinfarkt, beim Verschluss von Gefäßen im Gehirn von einem Schlaganfall.

Diese Lebensmittel enthalten besonders viel ...

Fleisch

Innereien, fettes Fleisch, Geflügel mit Haut, Fleischkonserven in Saucen, Mastgans, Mastente

 

Wurst

Wurst mit mehr als 25 % Fett

 

Fisch

Krustentiere (Krabben, Hummer, Muscheln), fetter Fisch (Thunfisch, Karpfen, Lachs), Fischkonserven ohne Deklaration des Nährwertes und der Fettsäuren

 

Fette, Öle

Tierische Fette, Schmalz, Butter, Schweineschmalz, Kokosfett, Palmkernfett, Kakaobutter, Erdnussbutter, Mayonnaise mit hohem Fett- und Eidotteranteil. Weiterhin verzichten auf billige Margarine und billige Bratfette inkl. deren Zubereitungen (billige Plätzchen, Kartoffelchips, Pommes frites, Blätterteig). Sie enthalten meist gehärtete Fette, die sich negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken.

 

Milchprodukte

Sahne und Sahneprodukte, Kondensmilch mit mehr als 4 % Fett, Eiskrem, Doppelrahm- und Vollfettkäsesorten, Vollmilch, fertiger Kakao, Vanillemilch und andere nicht fettarme Milchprodukte

 

Gemüse

Kartoffeln in fettreicher Zubereitung (Pommes frites, Chips, Bratkartoffeln etc.)

 

Eier

Omelette, Rührei, Eierteigwaren, Backwaren (Achtung: auch Kuchen enthält Eier!).
Die früher vertretene Ansicht, bei hohem Cholesterinspiegel ganz auf Eier zu verzichten, hat sich mittlerweile überholt.

 

Getreide-produkte

fettreiche Backwaren, Blätterteiggebäck, Kuchen, Torten

 

Getränke

Getränke mit Sahne (z. B. Cappuccino), Milchshakes

 

Sonstiges

fertige Gewürzsaucen, fertige Salatmarinaden

Diese Lebensmittel enthalten besonders wenig ...

Erlaubt sind bei cholesterinarmer Ernährung üblicherweise:

 

Fleisch

mageres Fleisch vom Rind, Kalb, Schwein, Geflügel ohne Haut, Hammel und Wild

max. 3-4 x pro Woche, max. 120 g Fleisch pro Portion, Innereien höchstens 1 x pro Monat

 

Wurst

fettarme Wurst, magere Schinken- und Bratensorten, Rauchfleisch, Bündner Fleisch, deutsches Corned Beef.

Fisch

alle Meeresfische (z.B. Heilbutt, Kabeljau, Rotbarsch, Seelachs, Seezunge, Schellfisch, Scholle, Makrele)

1-2 x pro Woche, 150 g pro Portion

 

Fette, Öle

Margarine und Pflanzenöle mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren (z.B. Distelöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl u.a.), Mayonaise höchstens 1 x pro Woche in geringer Menge

 

Milchprod.

fettarme Milch, Sauermilch (1,5%), Buttermilch, Kondensmilch (4%ig), Magerjoghurt, Magerquark (ohne Frucht), Käsesorten bis 30% F.i.Tr., gelegentlich in kleinen Mengen auch Käsesorten mit 45% F.i.Tr.

 

Obst, Gemüse

alle Sorten Salat und Gemüse (keine Einbrenne oder Mehlschwitze!), Kartoffeln nur in fettarmer Zubereitung (z.B. gekocht, püriert), alle Pilze

Obst (Kernobst wie beispielsweise Äpfel und Birnen, darüber hinaus Beerenobst, wie beispielsweise Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, sowie Orangen und Grapefruits),

Nüsse bis max. 10 g

 

Eier

max. 1-2 Eigelb pro Woche, Eiweiß ohne Einschränkung erlaubt

 

Getreideprod.

Vollkornbrot, Knäckebrot, Zwieback, Kuchen möglichst aus Vollkornmehl (Quarkölteig, Hefeteig, Mürbeteig, Strudelteig. Denken Sie auch an die Eier im Kuchen!), darüber hinaus Reis, Teigwaren (ohne Ei), Grieß, Getreideflocken, Sojaprodukte

 

Getränke

mindestens 1,5 l täglich in Form von Tafel- und Mineralwasser, sowie mit Süßstoff gesüßte Limonaden, Tee, Kaffee und Gemüsesaft

 

Sonstiges

Gewürze, Kräuter, Senf, Ketchup

 




Literaturquellen


Standardliteratur

N.N.: Ernährungsbericht 2004, Bonn: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. 2004
N.N.: Ernährungsmedizin in der Praxis: Aktuelles Handbuch zur Prophylaxe und Therapie ernährungsabhängiger Erkrankungen, Balingen: Spitta Verlag 2004
Reimann, Jürgen: Spurenelemente in Prävention und Therapie, Heft 65, Eschborn: Govi-Verlag 2002
Biesalski, Hans K. (Hrsg.) u.a.: Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe: Prävention und Therapie mit Mikronährstoffen, Stuttgart: Georg Thieme Verlag 2002
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Lubliner, Andrea: Heilkräftige Vitamine: Vorbeugung und Behandlung auf einfachen Wegen, 8. Ausgabe, PTA heute 2002
Hahn, Andreas: Nahrungsergänzungsmittel, Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2001
Ashwell, Margaret u.a.: Der große Ratgeber Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel, Stuttgart, Zürich, Wien: Readers Digest Verlag Das Beste 2001
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Gröber, Uwe: Die fettlöslichen Vitamine: Orthomolekulare Kurzprofile – Teil III, 8. Ausgabe, PTA heute 2000
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Bielenberg, Jens: Arzneimittel und Vitamine: Fallbeispiele für die tägliche Beratungspraxis, Frankfurt a. M.: Govi-Verlag 1995
Mäder Bé: Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme & Co, Küttigen/Aarau: Midena Verlag 1994
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Mineralstoffe und Spurenelemente: Leitfaden für die ärztliche Praxis, Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung 1992
Diebschlag, Wilfried: Vitamine für die Gesundheit: Eine Übersicht für Interessierte, Ärzte, Pharmazeuten, Heilpraktiker und Ernährungswissenschaftler, Bielefeld: B. Kleine Verlag 1985
Reimann, J., Krötsch, U.: Vitamine, Heft 32, München: Schriftenreihe der Bayrischen Landesapothekerkammer 1985

Spezialliteratur

N.N.: Gesundheitsrisiko Cholesterin: Fett ist nicht gleich Fett, 1. Ausgabe, AOK-Unternehmermagazin 2002
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Wissen

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