Apotheken-Notdienst

Die Rettungskette


Autor(en)



Der Ersthelfer steht am Anfang der Rettungskette, von seiner unmittelbaren Hilfeleistung hängt zunächst alles ab. Zu den einzelnen Gliedern der Rettungskette gehören: Sofortmaßnahmen wie das Sichern der Unfallstelle, Notruf, Rettung aus der Gefahrenzone, stabile Seitenlage, Wiederbelebung oder Atemspende. Sie tragen wesentlich zum Gelingen der notwendigen Hilfeleistungen bei. Jedes Glied der Rettungskette und vor allem das lückenlose Ineinandergreifen der einzelnen Glieder sind für das Überleben des Patienten wichtig. Noch vor dem Eintreffen des Rettungsdiensts oder Notarztes können richtig durchgeführte Sofortmaßnahmen darüber entscheiden, ob ein akut Erkrankter oder Verletzter die lebensbedrohliche Situation überlebt oder nicht.

Entscheidend ist dies bei einem Atem- oder Herz-Kreislauf-Stillstand, da die Sauerstoffversorgung des Gehirns nicht länger als drei Minuten unterbrochen werden darf, ohne dass der Tod oder zumindest bleibende Hirnschäden eintreten.

In den letzten Jahren haben sich die Leitlinien zur Ersten Hilfe, insbesondere zur Wiederbelebung, teils erheblich geändert. Dieses Kapitel orientiert sich an den Richtlinien des European Resuscitation Council (ERC) von 2005, die von der Deutschen Bundesärztekammer 2006 übernommen wurden.

Ursachen medizinischer Notfälle

Ein Notfall liegt vor, wenn bei einem Patienten die lebenswichtigen Körperfunktionen (Vitalfunktionen) gestört oder unmittelbar bedroht sind. Der Ausfall der Vitalfunktionen ist äußerlich sichtbar und deshalb leicht erkennbar.

Störungen des Bewusstseins. Alle schwerwiegenden Störungen der lebenswichtigen Organe führen letzten Endes zur Fehlfunktion des Gehirns und damit zu Störungen des Bewusstseins, deren schwerste Form die Bewusstlosigkeit ist. Auch eine Einwirkung auf das Gehirn führt zu Bewusstseinsstörungen, etwa eine Gehirnentzündung, ein schwerer Schlaganfall, Vergiftungen oder direkte Gewalteinwirkungen auf den Kopf (Schädel-Hirn-Trauma). Eine Störung des Gehirns äußert sich durch Bewusstlosigkeit, aber auch durch Krampfanfälle, plötzliche Lähmungen oder plötzliche Verwirrung.

Störungen des Herzkreislaufs. Zugrunde liegen hier z. B. ein Herzinfarkt, eine sich akut verschlimmernde Herzinsuffizienz oder Blutverluste, wie sie etwa bei Knochenbrüchen oder inneren Blutungen auftreten.

Störungen der Atmung. Sie können bedingt sein durch eine Verlegung der Atemwege, z. B. durch Insektenstiche oder das Zurückfallen der Zunge beim Bewusstlosen, durch offene und geschlossene Brustkorbverletzungen oder Asthma bronchiale.

Die Mehrzahl der Notfälle ereignet sich nicht, wie häufig angenommen, im Straßenverkehr, sondern zu Hause, während der Freizeit, am Arbeitsplatz sowie in Krankenhäusern und Altenheimen. Entsprechend betreffen sie am häufigsten Probleme der inneren Organe – vor allem des Herzens.

Der Notruf

Der erste Schritt ist die Veranlassung des Notrufs. In den meisten Regionen Deutschlands ist die 112 zugleich die Rufnummer von Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst. In Baden-Württemberg, Bayern (außer München), Rheinland-Pfalz und im Saarland lautet die Nummer für den Rettungsdienst 19222 – in vielen anderen Bundesländern ist dies die Nummer für die Krankentransportdienste. Der bundesweit einheitliche Polizeinotruf ist 110.

  • Die Notrufnummern in Österreich sind die 113 der Polizei und die 144 des Rettungsdiensts.
  • In der Schweiz hat der Polizeinotruf die 117, der Rettungsdienst die 114.
  • Der neue Euronotruf 112 ist inzwischen überall in Europa gültig.
  • In öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Taxi wird der Notruf vom Fahrer über Funk getätigt.

Die 110 und die 112 erreichen Sie auch vom Handy; die SIM-Karte muss zwar eingelegt, aber bei Prepaid-Karten kein Restguthaben vorhanden sein. Von Handy, Festnetz und Telefonzelle aus sind Notrufe kostenfrei.

Jeder Notruf muss fünf Punkte, die fünf „Ws“, umfassen:

  • Wo geschah es?
  • Was geschah?
  • Wie viele Verletzte?
  • Welche Art von Verletzungen?
  • Warten Sie auf Rückfragen, die die Leitstelle zur Einschätzung der Situation stellen wird.


© apotheken.de

Wissen

Gesundheit von A bis Z

Wichtigkeit einer Zahnzusatzversicherung für Kinder

Wann sollte der erste Zahnarztbesuch erfolgen und wie oft sind Prophylaxen bei Kindern notwendig...

Kein Alkohol auf leeren Magen!

Keine Frage: Alkohol ist in vielerlei Hinsicht schädlich. Dabei kommt es allerdings nicht nur auf die Menge an. In puncto Krebsrisiko spielt...

Blutdruckmessgeräte im Test

Wer seinen Blutdruck selbst kontrollieren möchte, hat die Qual der Wahl: Das Angebot reicht von Geräten für den Oberarm oder das Handgelenk ...

Schwangerschaftsübelkeit: Ursache entdeckt

Viele Schwangere leiden an Übelkeit und Erbrechen, insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel. F...

Zwei neue Hüften auf einen Streich

Bei starker Arthrose müssen oft beide Hüftgelenke ersetzt werden. Bisher riet man eher dazu, das nac...

Antidepressivum lindert Reizdarm

Fast jeder zehnte Erwachsene leidet unter einem Reizdarmsyndrom. Die üblichen Ernährungstipps und Ma...

health Beliebter Eintrag: Vitamin C
Über gesundu.de

gesundu.de ist das deutschlandweite Portal im Dienste Ihrer Gesundheit. Als Gesundheitsnetz Deutschland verbinden wir mehr als 370.000 medizinische und soziale Einrichtungen und ermöglichen dadurch einzigartige Kooperationen und einen weitläufigen Wissensaustausch. Über unser Portal können Sie Ärzte aus verschiedenen Fachgebieten in Ihrer Nähe finden und direkt online einen Termin buchen. Neben der Arztsuche und Terminvergabe können Sie durch die Zusammenarbeit von gesundu.de und der Shop Apotheke mehr als 50.000 apothekenpflichtige Medikamente direkt zu sich nach Hause bestellen. Zuletzt vermitteln wir mit dem Gesundheitsnetz Deutschland Arbeitsplätze und Ausbildungsstellen für Ärzte, Apotheker, Pfleger und Erzieher und stellen Ihnen ein umfangreiches Gesundheitslexikon zur Verfügung. In unserem Magazin erscheinen zusätzlich regelmäßig medizinische Fachartikel, die Fragen zu Krankheiten, Behandlungen und Ihrer Gesundheit beantworten. Kunden von gesundu.de können eigene Artikel hochladen, sodass Sie stets Informationen zu aktuellen Themen vorfinden.