Viele unserer Verhaltensweisen legen wir nur an den Tag, weil wir es gewohnt sind, dies oder jenes zu tun: Morgens gehetzt zur S-Bahn zu rennen, mittags schnell ein Brötchen im Stehen zu essen, abends den Fernseher anzuschalten und ein Bier aufzumachen – wir denken nicht darüber nach, wir tun es einfach. Gewohnheiten sind im Grunde Verhaltensschablonen, die uns den Aufwand ersparen, immer wieder nachzudenken. Was wäre jetzt dran? Was spricht dafür, was dagegen? Gewohnheiten sind energiesparende Abkürzungen.
Wie sie entstehen? Ganz einfach: Wir (er-)lernen sie, indem wir etwas immer wieder tun. Nach 30 bis 50 Wiederholungen sitzt es fest – ein Verhalten, ob nun gut oder schlecht für uns, ist zur Gewohnheit geworden.
Für den, der seinen Alltag verändern will, heißt das umgekehrt: Es braucht eine Weile, bis die alten Verhaltensschablonen durchbrochen und neue entstanden sind. Und in dieser Zeit brauchen Sie viel Extraenergie, um sich immer neu zu motivieren, um immer wieder das Für und Wider mit sich auszuhandeln. Erst nach 30 bis 50 Wiederholungen bringen Sie die innere Stimme zum Schweigen, die klagt: Muss das wirklich sein?
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