PDE-5-HEMMER: Seit einigen Jahren steht zur Behandlung der erektilen Dysfunktion die Gruppe der PDE5-Hemmer zur Verfügung. Diese wirken gefäßerweiternd und verbessern dadurch einerseits die Blutzufuhr und verzögern den Abbau einer Erektion durch Hemmung eines Enzyms. Eine sexuelle Stimulation ist dabei aber trotzdem noch nötig. Die verschiedenen auf dem Markt befindlichen Medikamente mit den Wirkstoffen Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Wirkdauer und der Dauer bis zum Wirkeintritt. Als Nebenwirkung treten häufig lang anhaltende Kopfschmerzen, Gesichtsrötungen und Schwindel auf. Alle diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und dürfen auf eigene Faust nicht eingenommen werden, besonders nicht bei vorliegenden Herzerkrankungen.
Direkt anzuwendende Medikamente: Bei der Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT) setzt sich der Mann vor dem Geschlechtsverkehr eine Injektion eines erektionsauslösenden Mittels direkt in den Penis. Diese Therapie wird dort eingesetzt, wenn PDE5-Hemmer nicht verordnet werden dürfen, z.B. wegen einer Medikation mit Nitraten oder bestehenden Herzerkrankungen. Bei einer ähnlichen Methode wird ebenfalls ein gefäßwirksames Medikamentenstäbchen direkt in die Harnröhre eingeführt.
Pflanzliche Medikamente: Diese werden vorwiegend bei psyochogenen Störungen eingesetzt und enthalten meistens den durchblutungsfördernden Wirkstoff Yohimbin aus der Yohimbe-Wurzel.
Nahrungsergänzungsmittel: Im Handel sind verschiedene NEM erhältlich, die gegen eine erektile Dysfunktion wirken sollen. Diese enthalten z.B. L-Arginin, eine Aminosäure oder Vitamine und Spurenelemente. Einen Wirkungsnachweis müssen Nahrungsergänzungen nicht erbringen, die meisten könnten es auch wahrscheinlich nicht.
Sonstige: In vielen Anzeigen, besonders im Internet, werden diverse „natürliche“ Medikamente gegen Erektionsstörungen angeboten. Es muss dringend davor gewarnt werden, aus dubiosen Quellen, besonders aus dem Ausland, solche Medikamente zu bestellen! Im günstigsten Fall sind sie wirkungslos, es wurden aber auch schon Mischungen von pflanzlichen Bestandteilen und stark wirksamen, nicht deklarierten Medikamenten, gefunden. Es besteht also nicht nur Gefahr für Ihren Geldbeutel, wenn Sie sich solche Medikamente bestellen.