Apotheken-Notdienst

Kalium im Blut


Autor(en)



Kalium im Blut

Wissenswertes

Welche Aufgaben erfüllt Kalium im Körper?

Der menschliche Körper enthält etwa 130 Gramm Kalium. Es ist der wichtigste Mineralstoff im Innern der Zellen. Kalium schafft die Voraussetzungen dafür, dass Informationen von Zelle zu Zelle weitergeleitet werden können. Erst dadurch können unsere Organe, das Herz, das Nervensystem, die Skelettmuskulatur, die Darmmuskulatur und auch die Haut gesteuert werden und ihre Funktion erfüllen. Zudem ist Kalium an der Aktivierung von Enzymen beteiligt, an der Bildung von Eiweißen, am Kohlenhydratstoffwechsel und an der Energiebildung.

Der tägliche Kaliumbedarf beträgt beim Erwachsenen ca. 2 g und wird über die Nahrung gedeckt.

 

Was sagt der Kalium-Wert über Ihre Gesundheit aus?

Viele Vorgänge im Körper nehmen Einfluss auf die Höhe des Kalium-Blutspiegels. So wird z. B. bei sehr anstrengender körperlicher Arbeit Kalium aus den Zellen ans Blut abgegeben; der Kalium-Blutspiegel steigt. Auch Veränderungen des Blut-pH-Wertes werden vom Körper mit Hilfe von Kalium kontrolliert. Daneben ändert sich auch in Folge mancher Erkrankungen der Kaliumspiegel: Nierenerkrankungen beispielsweise führen zu erhöhten Werten, starker Durchfall und Erbrechen erzeugen einen Kaliumverlust. Und schließlich kann der Kalium-Blutspiegel auch auf einige Medikamente mit einer Erhöhung oder Erniedrigung reagieren. Auch Störungen im Säure-Basen-Haushalt verursachen Veränderungen des Kaliumspiegels.

Gerade weil der Kaliumspiegel von so vielen Faktoren beeinflusst wird, bietet es sich an, ihn als Kontrollwert zu nutzen.

 

Abweichungen des Kaliumspiegels können akut lebensbedrohlich sein und bedürfen rascher medizinischer Behandlung.

 

Wer sollte seinen Kaliumspiegel regelmäßig kontrollieren lassen?

Menschen, die Herzglykoside einnehmen (z.B. gegen Herzschwäche) oder Entwässerungsmittel, sollten ihren Kaliumspiegel regelmäßig kontrollieren lassen.

Ein hoher Kaliumspiegel verringert nämlich die Wirkung der Herzglykoside, während sie durch einen zu geringen Kaliumspiegel verstärkt wird. Bei den Entwässerungsmitteln liegt es anders. Sie schwemmen mit der Flüssigkeit auch viel Kalium aus, was dann u. U. zu einem Kaliummangel im Körper führen kann.

 

Diese Kaliumwerte gelten als normal

Der normale Blutwert für Kalium bei Erwachsenen im Serum liegt zwischen 3,5 und 5,1 mmol/l. Geringfügig andere werte können sich durch die Art des Analysegerätes ergeben.

 

Erhöhte Kaliumwerte können zum Beispiel verursacht werden durch Verbrennungen, Nierenerkrankungen, Medikamente und Bluttransfusionen. Typische Anzeichen bei Betroffenen sind: Lethargie, Muskelschwäche bis Lähmung und Herzrhythmusstörungen.

 

Erniedrigte Kaliumwerte können die Folge langfristiger kaliumarmer Ernährung, einem Übermaß an Alkohol oder Nahrungsverwertungsstörungen sein, beispielsweise infolge Durchfall, Erbrechen oder Erkrankungen. Auch eine Leberzirrhose und einige Arzneimittel (z. B. wassertreibende Mittel, Abführmittel, Insulin in der Zuckerbehandlung, die Pille, Aterenol, Astonin H und Isoproterenol) können bei längerfristigem Einsatz für verringerte Kaliumwerte verantwortlich sein. In solchen Fällen bestimmt man den Kalium-Blutspiegel, um die Therapie zu überwachen. Auch übermäßiger Genuss von Lakritze kann zu einem erniedrigten Kaliumspiegel führen, weil Lakritze die Kaliumausscheidung erhöht.

Typische Anzeichen eines erniedrigten Kaliumwertes bei Betroffenen sind: Schwäche (Leistungsschwäche, Muskelschwäche), Herzrhythmusstörungen mit erhöhtem Puls, Darmverstopfung, vermehrtes Wasserlassen, Störung des Säure-Basen-Haushaltes mit einem Anstieg des Blut-pH-Wertes

 

Wenn Sie einen Kaliummangel ausgleichen wollen...

empfiehlt sich eine kaliumreiche Ernährung. Essen Sie dann vermehrt kaliumreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Kohl, Bananen, Tomaten, Kartoffeln, Vollkornprodukte und trinken Sie kaliumreiche Mineralwässer.




Literaturquellen


Standardliteratur

Ammon, H.P.T.(Hrsg.) u.a.: Arzneimittelinformation und –beratung in der Apotheke: Arzneistoffporträts und Abgabehinweise zu häufig eingesetzten Arzneimitteln, Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag 2004
Brunner, Christina: Chemiefabrik im Körper, 31. Ausgabe, PZ 2003
Zylka-Menhorn, Vera: Referenzwerte für Enzyme geändert, 31. Ausgabe, PZ 2003
N.N.: Normal- und Referenzwerttabellen, http://linus.rad.rwth-aachen.de (am 18.06.2003)
N.N.: Kurze Referenzbereichsliste, http://www.charite.de (am 18.06.2003)
N.N.: Diagnostik, Laborwerte/-methoden, http://www.imib.med.tu-dresden.de (am18.06.2003)
N.N.. Liste der Methoden – Referenzwerte, http://www.laborgemeinschaft-hamburg.de (am 18.06.2003)
N.N.: Handbuch für Abonnenten: Chemie, http://www.cscq.ch/d/handbuch/programme/chemie_p.htm (am 24.04.2003)
N.N.: Handbuch für Abonnenten: Chemie, http://www.cscq.ch (am 24.04.2003)
N.N.: Enzyme, http://www.netdoktor.at/laborwerte/fakten/allgmein/enzyme.htm (am 23.04.2003)
N.N.: Normwertheft, http://www.med.uni-heidelberg.de/med/zlab/normwerte.html (am 23.04.2003)
N.N.: Laborparameter, http://home.arcor.de/nursing-online/labor.htm (am 23.04.2003)
N.N.: Umstellung der Messmethoden für „Leberenzyme“, Amylase, CK, LDH, http://www.mh-hannover.de (am 23.04.2003)
N.N.: Enzyme, http://www.netdoktor.at (am 23.04.2003)
N.N.: Laborparameter, http://home.arcor.de/nursing-online/labo.htm (am 23.04.2003)
N.N.: Normwerteheft, http://www.med.uni-heidelberd.de (am 23.04.2003)
Zylka-Menhorn, Vera, Findeisen, Peter: Patienten fragen – Apotheker antworten: Laborwerte im Beratungsgespräch, 2. Auflage, Eschborn: Govi-Verlag 2003
N.N.: Liste der Methoden - Referenzwerte, http://www.laborgemeinschft-hamburg.de (am 18.06.2003)
Schumann, G.: International standardisierte Enzymmethoden im klinischen Routinelaboratorium, DG Klinische Chemie Mitteilungen 2003
N.N.: Die neue Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung quantitativer laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen und die Auswirkungen auf die tägliche Laborroutine, BNLD Informationen 2002
N.N.: Anhang: Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien – Enzymaktivitätsmessungen, 7. Ausgabe, Deutsches Ärzteblatt 2002
N.N.: Tests aus der Apotheke: Alles, was sich testen lässt, 12. Ausgabe, Die PTA in der Apotheke 2001
N.N.: Tipps aus ihrer Apotheke: Normalwerte, Stuttgart: Landesapothekerverband Baden-Württemberg 2000
Weber, Christiane: Gesundheits-Check mit Harnteststreifen: Nieren- und Stoffwechselerkrankungen frühzeitig im Selbsttest erkennen, 9. Ausgabe, PTA heute 2000
Zylka-Menhorn, Vera: Was verraten meine Blutwerte, 2. Auflage, Eschborn: Govi-Verlag 1999
Thomas, Lothar: Labor und Diagnose: Indikation und Bewertung von Laborbefunden für die medizinische Diagnostik, 5. Auflage, Frankfurt a. M.: TH-Books Verlagsgesellschaft 1998
Zillig, M.: Voraussetzungen für Blutuntersuchungen, Eschborn: Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker 1997
Scheibe, Bernhard: Seminar „QS für Blutuntersuchungen in Apotheken“: Blutuntersuchungen in Apotheken, 1997
Müller, Katharina, Müller, Sönke: Laborergebnisse verständlich gemacht: Die wichtigsten Normalwerte für Ihre Gesundheit, Was Abweichungen bedeuten, Stuttgart: TRIAS – Thieme Hippokrates Enke 1995
Diele, Beate: Laborwerte verstehen Was ist normal?: Wie sehen „gesunde“ Werte aus? Wie sie bis ins Alter gute Werte halten, München: Südwest Verlag 1994
Zylka-Menhorn, Vera: Patienten fragen – Apotheker antworten: Die Interpretation von Laborwerten für Apotheker zur Beratung von Patienten, Eschborn: Govi-Verlag 1994
Döllefeld, Erich, von Froreich, André: Medizinische Laboratoriumsuntersuchungen: Alphabetisches Verzeichnis mit klinischen Indikationen, 4. Auflage, Hamburg: GLD Gesellschaft für Laboratoriumsdiagnostik 1993
Hoffmeister, H. u.a.: Untersuchungsbefunde und Laborwerte: Gesundheitsberichterstattung, 2. Auflage, München: MMV Medizin Verlag 1993
Morck, Hartmut u.a.: Offizin und Praxis: Physiologisch-chemische Untersuchungen und Gesundheitsvorsorge – Möglichkeiten der Apotheke, Frankfurt a. M.: Govi-Verlag 1991
Struckmeyer, H., Haid, H.: Richtwerte für das kinderärztliche Laboratorium, Marburg: Die Medizinische Verlagsgesellschaft 1986
N.N.: Wissenschaftliche Tabellen Geigy: Somatometrie, Biochemie, Basel: CIBA-GEIGY 1982
N.N.: Wissenschaftliche Tabellen Geigy: Physikalische Chemie, Blut, Humangenetik, Stoffwechsel von Xenobiotika, Basel: CIBA-GEIGY 1979
N.N.: Wissenschaftliche Tabellen Geigy: Einheiten im Messwesen, Körperflüssigkeiten, Organe, Energiehaushalt, Ernährung, Basel: CIBA-GEIGY 1977
N.N.: Laborwerte, www.trantline.de/labor_ueber.htm
N.N.: Compendium: Das umfassende Harnanalytik-Spektrum von Boehringer Mannheim, Mannheim: Boehringer Mannheim o.J.
N.N.: Compendium Diagnostika und Geräte, Frankfurt a. M.: Behring Diagnostika o.J.
N.N.: Rapignost Total-Screen L, Frankfurt a. M.: Behring Diagnostika o.J
N.N.: Moderne Harndiagnostik: Rapignost Teststreifen, Frankfurt a. M.: Behring Diagnostika o.J
N.N.: Contronorm: Universal-Kontrollserum für die Richtigkeitskontrolle, Vöhl-Marienhagen: Biocon Diagnostik o.J.
N.N.: Harnanalyse mit Tests von Boehringer Mannheim, Mannheim: Boehringer Mannheim o.J.
Baenkler, H.-W. u.a.: Innere Medizin: Georg Thieme Verlag Stuttgart 2001

Spezialliteratur

Külpmann, W.R.: Testfibel „Klinik“: Elektrolyte Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid, Magnesium, Phosphat Osmolalität, Mannheim: Boehringer Mannheim GmbH 1990
© 2019. Alle Rechte bei martens-medizinisch-pharmazeutische software gmbh.

Wissen

Gesundheit von A bis Z

Wichtigkeit einer Zahnzusatzversicherung für Kinder

Wann sollte der erste Zahnarztbesuch erfolgen und wie oft sind Prophylaxen bei Kindern notwendig...

Kein Alkohol auf leeren Magen!

Keine Frage: Alkohol ist in vielerlei Hinsicht schädlich. Dabei kommt es allerdings nicht nur auf die Menge an. In puncto Krebsrisiko spielt...

Blutdruckmessgeräte im Test

Wer seinen Blutdruck selbst kontrollieren möchte, hat die Qual der Wahl: Das Angebot reicht von Geräten für den Oberarm oder das Handgelenk ...

Schwangerschaftsübelkeit: Ursache entdeckt

Viele Schwangere leiden an Übelkeit und Erbrechen, insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel. F...

Zwei neue Hüften auf einen Streich

Bei starker Arthrose müssen oft beide Hüftgelenke ersetzt werden. Bisher riet man eher dazu, das nac...

Antidepressivum lindert Reizdarm

Fast jeder zehnte Erwachsene leidet unter einem Reizdarmsyndrom. Die üblichen Ernährungstipps und Ma...

health Beliebter Eintrag: Vitamin C
Über gesundu.de

gesundu.de ist das deutschlandweite Portal im Dienste Ihrer Gesundheit. Als Gesundheitsnetz Deutschland verbinden wir mehr als 370.000 medizinische und soziale Einrichtungen und ermöglichen dadurch einzigartige Kooperationen und einen weitläufigen Wissensaustausch. Über unser Portal können Sie Ärzte aus verschiedenen Fachgebieten in Ihrer Nähe finden und direkt online einen Termin buchen. Neben der Arztsuche und Terminvergabe können Sie durch die Zusammenarbeit von gesundu.de und der Shop Apotheke mehr als 50.000 apothekenpflichtige Medikamente direkt zu sich nach Hause bestellen. Zuletzt vermitteln wir mit dem Gesundheitsnetz Deutschland Arbeitsplätze und Ausbildungsstellen für Ärzte, Apotheker, Pfleger und Erzieher und stellen Ihnen ein umfangreiches Gesundheitslexikon zur Verfügung. In unserem Magazin erscheinen zusätzlich regelmäßig medizinische Fachartikel, die Fragen zu Krankheiten, Behandlungen und Ihrer Gesundheit beantworten. Kunden von gesundu.de können eigene Artikel hochladen, sodass Sie stets Informationen zu aktuellen Themen vorfinden.