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Kilokalorien


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Kilokalorien

Wissenswertes

Ihr Körpergewicht hängt von der Energiezufuhr ab

Sicherlich wissen Sie, dass Ihr Körpergewicht in erster Linie davon abhängt, wie viel Energie Sie jeden Tag zu sich nehmen und natürlich auch verbrauchen. Als Maßeinheit für die Energie wird "Kalorie" oder (als modernere Einheit) "Joule" verwendet. Dabei entspricht 1 Kalorie 4,184 Joule.

 

Je nach Stoffwechselintensität und körperlicher Bewegung braucht der Körper unterschiedlich viel Energie. Der eigentliche Bedarf hängt dabei ab von

  1. der Energie, die der Körper bereits in absoluter Ruhe zur Erhaltung seiner Körperfunktionen benötigt (z. B. für Herz, Atmung, Organe etc.) - dem so genannten Grundumsatz - und
  2. der Energiemenge, die für das Denken, die Verdauung, die körperliche Bewegung u. ä. zusätzlich verbraucht wird - dem so genannten Leistungsumsatz.

 

Der Grundumsatz wird von verschiedenen persönlichen Faktoren beeinflusst und variiert von Mensch zu Mensch. Er sinkt mit zunehmendem Alter, ist bei Frauen niedriger als bei Männern, bei Nichtsportlern niedriger als bei Sportlern und sinkt bei hohen Außentemperaturen. Außerdem ist unser Körper in der Lage, sich an "schlechte" und "gute" Zeiten anzupassen. Das führt bei Abmagerungskuren dazu, dass er auf Sparflamme schaltet.

 

Wer zu wenig isst, senkt seinen Stoffwechsel

Wenn die zugeführte Energiemenge, beispielsweise im Rahmen einer Abmagerungskur, so minimal ist, dass sie sogar den Grundumsatz-Bedarf unterschreitet, dann drosselt der Körper – um die Hungersnot zu überleben - den Stoffwechsel so weit er kann. Dadurch sinkt häufig auch der Grundumsatz. Besonders ärgerlich ist, dass dieser nach Abschluss der Diät oft auf dem niedrigen Niveau verbleibt. Dadurch ist der Energiebedarf nach der Diät effektiv niedriger als vorher. Das heißt: selbst wenn anschließend wieder normal (wie vor der Diät) gegessen wird, steigt das Körpergewicht, und zwar wesentlich höher als es vor der Diät war. Die Ernährungswissenschaftler bezeichnen das als so genannten Jojo-Effekt. Sie beugen ihm vor, indem Sie auf drastische Diäten und Fastenkuren verzichten und – wenn Sie abnehmen wollen - Ihre Energiezufuhr stattdessen langfristig moderat senken. Empfehlenswert ist es, zum Abnehmen etwa 1000 kcal pro Tag weniger zu essen als der Körper für das derzeitige Gewicht benötigt.

 

Wer sich viel bewegt, darf mehr essen

Während Ihr Körper den Grundumsatz selbst regelt, wird Ihr Leistungsumsatz direkt von Ihnen bestimmt. Er entspricht exakt dem Ausmaß Ihrer körperlichen Bewegung. Wer beispielsweise eine überwiegend sitzende oder stehende Tätigkeit ausübt, verbraucht weniger Energie als beispielsweise ein Handwerker, ein Landwirt oder ein Sportler. Das ist natürlich günstig für Sie. Durch jedes Mehr an Bewegung können Sie auf einfache Weise Ihren Energiebedarf steigern und damit Ihren Abnahmeerfolg erhöhen.

 

Kalorienverbrauch beim Sport

Im Folgenden finden Sie eine Aufstellung, wie viel Energie Sie verbrauchen, wenn Sie die ausgeführte Sportart etwa eine Stunde durchführen (bezogen auf ein durchschnittliches Körpergewicht von 70 kg).

 

Ausgeübte Sportart

Intensität

KJ

Kcal

Gehen

3 km/h

730

175

 

3,4 km/h

840

200

 

6 km/h

1090

260

Laufen

9 km/h

2780

665

 

12 km/h

2970

710

Radfahren

9 km/h

1050

250

 

15 km/h

1590

380

 

21 km/h

2550

610

Gymnastik

leicht

880

210

 

Training

1970

470

Turnen

Reck, Barren

2340

560

Schwimmen

20 m/min

1300

310

 

50 m/min

3140

750

Kanufahren

 

2050

490

Paddeln

4,5 km/h

690

165

 

7,5 km/h

2380

570

Rudern

3 km/h

1070

255

 

6 km/h

2720

650

Billard

 

840

200

Fechten

Florett

2430

580

 

Degen

2720

650

Tischtennis

 

1320

315

Tennis

 

1510

360

Tanzen

Foxtrott

1300

310

 

Walzer

1510

360

Reiten

Trab

1230

295

 

Galopp

1970

470

Eislaufen

12 km/h

1460

350

 

21 km/h

2910

695

Skilaufen

9 km/h

2640

630

 

7000 kcal weniger lassen Ihr Gewicht um 1 kg sinken

Essen Sie weniger Energie als Sie verbrauchen, nehmen Sie ab. Essen Sie mehr, nehmen Sie zu. Wenn Sie ab jeden Tag 1000 kcal weniger essen, wird Ihr Gewicht pro Woche um etwa 1 kg sinken. Auf diese Weise kann man allmählich sein Normalgewicht erreichen.

Diese Lebensmittel enthalten besonders viel ...

Fleisch

fettreiche Sorten und daraus hergestellte Produkte (z.B. Speck), fette Wurst (z.B. Leberwurst) u.Ä.

 

Fisch

in Öl eingelegter Fisch (z.B. Hering in Öl), in reichlich Fett gebratener Fisch

 

Süßes

Zucker, Backwaren, Schokolade, Pralinen (z.B. Trüffel), Marzipan, Eis, Bonbons, Pudding, Marmelade

 

Fett

in jeder Form (z.B. Butter, Margarine, Schmalz, Öl, Kokosfett, Frittierfett), Mayonnaise, Remoulade

 

Milchprod.

fettreiche Käsesorten (Bavaria Blue, Camembert, Brie, Weichkäse, Greyerzer, Parmesan u.a.), Sahne

 

Gemüse

Hülsenfrüchte (trockene)

 

Obst

Nüsse

 

Getränke

Limonaden (z.B. Cola), alkoholische Getränke

 

Sonstiges

Ketchup, Soßen (vor allem Rahm- und Sahnesoßen), Kakao, Kartoffelchips, Vollkornprodukte

Diese Lebensmittel enthalten besonders wenig ...

Fleisch, Wurst

magere Fleischarten (Kalbfleisch, Brathuhn, deutsches Corned Beef, Schabefleisch, Bündner Fleisch, Wild, Innereien von Schlachttieren), magere Wurstsorten (Kalbsbratwurst, Bockwurst, Lyoner, Weißwurst, Jagdwurst)

Fisch

Kochfisch (Dorsch, Kabeljau, Schellfisch)

Milchprod.

Milchhalbfettprodukte, Halbfettmargarine, fettarme Käsearten, Quark, Buttermilch, Magermilch, Joghurt

Gemüse

Rettich, Radieschen, Tomaten, Sellerie, Blumenkohl, Spinat, Sauerkraut, Zucchini, Kohlrabi, Rüben, Broccoli, Auberginen, Artischocken, Gurke, Paprika, Rüben, gekochte Kartoffeln, Pilze und andere Frischgemüsesorten, grüner Salat

Obst

Frischobst, vor allem Wassermelone, ferner Stachelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Pfirsiche, Melonen, Pampelmusen

Getränke

Mineralwasser, Gemüse- und ungezuckerte Obstsäfte, Tee, Kaffee schwarz, mit Süßstoff gesüßte Limonaden

Getreideprod.

Brot-, Mehl-, Teigwaren und Reis, alle nur in Form von Vollkornprodukten

Gewürze

vor allem Küchenkräuter

Sonstiges

Formuladiäten zur Gewichtsreduktion

 




Literaturquellen


Standardliteratur

N.N.: Ernährungsbericht 2004, Bonn: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. 2004
N.N.: Ernährungsmedizin in der Praxis: Aktuelles Handbuch zur Prophylaxe und Therapie ernährungsabhängiger Erkrankungen, Balingen: Spitta Verlag 2004
Reimann, Jürgen: Spurenelemente in Prävention und Therapie, Heft 65, Eschborn: Govi-Verlag 2002
Biesalski, Hans K. (Hrsg.) u.a.: Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe: Prävention und Therapie mit Mikronährstoffen, Stuttgart: Georg Thieme Verlag 2002
N.N.: Vitamin-Cocktail gegen Schäden in der Netzhaut, http://aerztezeitung.de (05.02.2002)
Lubliner, Andrea: Heilkräftige Vitamine: Vorbeugung und Behandlung auf einfachen Wegen, 8. Ausgabe, PTA heute 2002
Hahn, Andreas: Nahrungsergänzungsmittel, Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2001
Ashwell, Margaret u.a.: Der große Ratgeber Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel, Stuttgart, Zürich, Wien: Readers Digest Verlag Das Beste 2001
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N.N.: Sekundäre Pflanzenstoffe: Bedeutung für Ernährung und Gesundheit, 12. Ausgabe, DGE info 2001
N.N.: Essentielle Spurenelemente: Zink, Eisen, Jod, Fluor, Selen – wie substituiert man richtig? 13. Ausgabe, Deutsche Apotheker Zeitung 2001
N.N.: Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente - Bausteine des Lebens, 10. Ausgabe, PharmaRundschau 2001
N.N.: Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, Teil 1, 9. Ausgabe, Die PTA in der Apotheke 2001
N.N.: Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, 9. Ausgabe, PharmaRundschau 2000
Gröber, Uwe: Orthomolekulare Medizin: ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2000
N.N.: Freie Radikale und Antioxidantien – ein Balanceakt, Frankfurt: evi Arbeitskreis Ernährungs- und Vitamininformation e.V. 2000
Bronchien mangelt es an Antioxidanzien: Wenn Asthmatikern Vitamine fehlen, 1. Ausgabe, Apotheken-Depesche 2000
Gröber, Uwe: Die Spurenelemente: Orthomolekulare Kurzprofile – Teil V, 11. Ausgabe, PTA heute 2000
Gröber, Uwe: Vitaminoide und Mineralstoffe: Orthomolekulare Kurzprofile – Teil IV, 9. Ausgabe, PTA heute 2000
Gröber, Uwe: Die fettlöslichen Vitamine: Orthomolekulare Kurzprofile – Teil III, 8. Ausgabe, PTA heute 2000
N.N.: Nahrungsergänzung: Vitamine, Flavonoide, Mineralstoffe und Spurenelemente, 29. Ausgabe, Deutsche Apotheker Zeitung 2000
N.N.: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Frankfurt a. M.: Umschau/Braus 2000
Bielenberg, Jens: Arzneimittel und Vitamine: Fallbeispiele für die tägliche Beratungspraxis, Frankfurt a. M.: Govi-Verlag 1995
Mäder Bé: Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme & Co, Küttigen/Aarau: Midena Verlag 1994
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Mineralstoffe und Spurenelemente: Leitfaden für die ärztliche Praxis, Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung 1992
Diebschlag, Wilfried: Vitamine für die Gesundheit: Eine Übersicht für Interessierte, Ärzte, Pharmazeuten, Heilpraktiker und Ernährungswissenschaftler, Bielefeld: B. Kleine Verlag 1985
Reimann, J., Krötsch, U.: Vitamine, Heft 32, München: Schriftenreihe der Bayrischen Landesapothekerkammer 1985

Spezialliteratur

Noack, Rudolf: GU & PAL = EU: Neue Richtwerte für die Energieaufnahme, 6. Ausgabe Ernährungsumschau 2001
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