Spaltblase (Blasenekstrophie): Mangelhafter Verschluss der Bauchdecke unterhalb des Nabels sowie der Vorderwand von Harnblase und Harnröhre während der embryonalen Entwicklung. Sie wird per Ultraschall bereits während der Schwangerschaft erkannt.
Die erste Operation wird innerhalb der ersten 24–72 Lebensstunden durchgeführt, um die Blase zu verschließen. Damit das Kind später trocken werden kann, ist nach 2–5 Jahren mindestens eine weitere Operation notwendig, um Harnblase, Harnröhre und Harnleitermündungen zu rekonstruieren. Falls dies nicht möglich ist, werden die Harnleiter alternativ in den Darm eingepflanzt: So wird beim Betroffenen der After als kontrollierbares Kontinenzorgan genutzt. Hier droht seltener eine Harninkontinenz als in den Fällen, in denen die Harnblase rekonstruiert wurde, doch treten insgesamt häufiger Komplikationen auf. Im Einzelfall sind also Vor- und Nachteile der Operationsmethoden gut abzuwägen.
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