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T-Wert

Wissenswertes

Welchen Einfluss hat die Knochendichte auf die Gesundheit?

Die Knochendichte ist ein Maß für die Gesundheit der Knochen. Die Grundlagen dafür müssen in jungen Jahren gelegt werden. Denn die Zusammensetzung der Knochenmasse lässt sich im späteren Leben nicht mehr beeinflussen. Ab circa Mitte 30 beginnt bei jedem Menschen der Knochenabbau. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Nach dem 50. Lebensjahr verliert ein Mann circa 0,4% seiner Knochenmasse pro Jahr, eine Frau sogar doppelt so viel, nämlich 1%. Da Frauen von vornherein schwächere Knochen haben und der Östrogen-Gestagen-Mangel mit den Wechseljahren die Knochenentkalkung beschleunigt, steigt das Risiko, Knochenschwund (Osteoporose), zu entwickeln. Jede dritte Frau nach den Wechseljahren ist davon betroffen, Männer wesentlich seltener und dann in der Regel erst im hohen Alter.

 

Infolge der Osteoporose werden die Knochen zunehmend porös und weniger widerstandsfähig. Dieser Entkalkungsprozess verläuft schleichend über Jahre. Im Frühstadium bemerken es die Betroffenen nicht, weil keinerlei Symptome auftreten. Erstes sichtbares Zeichen ist oft der Bruch eines Wirbelkörpers oder eine Deformierung der Wirbelsäule bei bereits fortgeschrittener Erkrankung. Schließlich sackt die Wirbelsäule in sich zusammen, man bekommt einen Rundrücken (so genannter Witwen-Buckel). Die betroffenen Menschen werden kleiner. Auch entstehen Schmerzen, besonders im Rücken, gefolgt von Bewegungseinschränkungen. Bei fortschreitender Erkrankung kann es vorkommen, dass die Knochen aus geringfügigem Anlass brechen oder sich verformen.

Doch dieser Prozess ist vermeidbar! Vor allem dann, wenn die Diagnose frühzeitig gestellt wird.

 

Wer sollte seine Knochendichte prüfen lassen?

Lassen Sie Ihre Knochendichte kontrollieren, wenn

  • bei Ihnen ein erhöhtes Osteoporoserisiko besteht. Das liegt beispielsweise vor, wenn Sie sich calciumarm ernähren, selten an der frischen Luft sind (dann kann Ihr Körper nicht genügend Vit. D bilden, das für die Knochengesundheit nötig ist), rauchen, besonders viel Alkohol und Kaffee konsumieren, eine Schilddrüsenüberfunktion aufweisen, nahe Verwandte an Osteoporose leiden, wenig körperliche Bewegung haben (z.B. längere Bettlägerigkeit) oder ausgesprochen schlank sind.
  • Sie eine Kortison-Langzeittherapie durchführen.
  • Ihre Periode schon vor dem 45. Lebensjahr ausgeblieben ist.
  • Sie bereits Knochenbrüche hatten ohne adäquate Gewalteinwirkung.
  • Sie in den Wechseljahren sind und sich fragen, ob Sie Hormone einnehmen sollen.
  • bei Ihnen Warnsignale auftreten, wie beispielsweise: länger anhaltende Schmerzen (bevorzugt im Rückenbereich), Bewegungseinschränkungen, Muskelverhärtungen, Abnahme der Körpergröße, Ausbildung quer verlaufender Hautfalten (so genanntes Tannenbaumphänomen) oder Entwicklung eines Rundrückens.

 

Wie wird die Knochendichte ermittelt?

Für die Ermittlung der Knochendichte sind verschiedene Geräte auf dem Markt, vom Röntgenmessgerät über Computertomographen bis hin zum Ultraschallgerät. Letzteres wird vor allem eingesetzt, um einen ersten Anhaltspunkt für die Knochengesundheit zu erhalten. Denn der Test ist einfach und besonders schnell durchführbar. Das Ergebnis liegt schon in wenigen Minuten vor. Es wird in der Regel in Form des so genannten T-Werts, auch T-Score genannt, angegeben. Er informiert, wie sich die eigene Knochendichte im Vergleich zu einer rund 30jährigen gesunden Referenzperson verhält.

 

Was kann man tun, wenn die Knochendichte nicht optimal ist?

Entscheidend für die Knochengesundheit ist eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D sowie regelmäßige körperliche Bewegung. Sorgen Sie durch reichlichen Verzehr von Milch und Milchprodukten für eine calciumreiche Ernährung und halten Sie sich viel an der frischen Luft auf. Denn Ihr Körper braucht das UV-Licht, um Vitamin D bilden zu können. Wichtig ist, dass Sie Ihren Bedarf an beiden Nährstoffen immer decken. Andernfalls holt sich Ihr Körper das benötigte Calcium aus den Knochen. Alternativ können Sie entsprechende Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Hier werden ergänzend B-Vitamine und Magnesium empfohlen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe gut wirksamer Arzneimittel, die den Entkalkungsprozess aufhalten können. Ihr Arzt wird ggf. das für Sie richtige Medikament auswählen. Trotz all dieser Maßnahmen ist ein Wiederaufbau eines einmal „verlorenen“ Knochens jedoch nur sehr begrenzt möglich.

Zur Erhaltung der Knochengesundheit ist darüber hinaus regelmäßiger Sport wichtig. Auch ein moderates Krafttraining hat sich als hilfreich erwiesen. Minimieren Sie insbesondere oben aufgeführte Risikofaktoren, indem Sie, falls Sie Raucher sind, das Rauchen aufgeben und nur selten Genussmittel (Alkohol, Nikotin, Coffein) konsumieren.

 

Wie oft sollte die Knochendichte kontrolliert werden?

Eine erste Knochendichte-Prüfung ist ab dem 40. Lebensjahr sinnvoll und sollte spätestens während der Wechseljahre erfolgen. Die Häufigkeit der Folgekontrollen hängt dann vom Messergebnis und vom persönlichen Risiko ab. Für Hochrisiko-Personen (z.B. während einer Cortison-Langzeittherapie) wird eine jährliche Untersuchung empfohlen. Damit die einzelnen Messergebnisse miteinander verglichen werden können, ist es wichtig, dass stets mit dem gleichen Gerät gemessen wird.




Literaturquellen


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