Apotheken-Notdienst

Uric Acid im Blut


Autor(en)



Uric Acid im Blut

Wissenswertes

Welche Bedeutung hat Harnsäure in Ihrem Körper?

Harnsäure fällt im normalen Stoffwechselgeschehen an: Sie ist das Endprodukt aus dem Abbau von bestimmten Zellbestandteilen, den so genannten Purinen. Dadurch stellt Ihr Körper durchschnittlich ca. 350 mg Harnstoff täglich her. Eine etwa gleichgroße Menge nimmt man mit der Nahrung jeden Tag auf. Die Harnsäure wird mit dem Urin aus dem Körper ausgeschieden.

 

Was sagt der Harnsäurespiegel über Ihre Gesundheit aus?

Im Normalfall halten körpereigene Produktion und Aufnahme von Harnsäure mit der Nahrung ein Gleichgewicht mit der Harnsäure-Ausscheidung über den Urin. Bei vielen Menschen (häufiger bei Männern) wird jedoch zu wenig Harnsäure ausgeschieden. Dadurch steigt der Harnsäurespiegel im Blut. Die Veranlagung zu einer unzureichenden Harnsäure-Ausscheidung ist häufig erblich bedingt.

Als Folge des erhöhten Harnsäurespiegels kann sich eine Gicht entwickeln. Überschüssige Harnsäure lagert sich bei dieser Erkrankung im Gewebe ab; betroffen sind vor allem die Finger- und Zehengelenke und die Niere. In den Gelenken verursachen die Harnsäure-Kristalle nicht nur starke Schmerzen (akuter Gichtanfall!), sondern auf lange Sicht auch Verformungen und Funktionsstörungen. An der Niere führt die Harnsäureablagerung zu Entzündungen und zur Bildung von Nierensteinen.

 

Diese Werte sind normal:

Die normalen Harnsäure-Werte im Blut sind bei Männern und Frauen unterschiedlich. Sie liegen

bei Männern

zwischen 3,4 und 7,0 mg/100 ml

bei Frauen

zwischen 2,4 und 5,7 mg/100 ml

Für Kinder gelten abweichende Werte.

In seltenen Fällen findet man auch erniedrigte Harnsäure-Werte im Blut. Sie sind dann meist Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung oder auf die Einnahme von Medikamenten zurückzuführen. Oft ist bei einem Herzinfarkt der Harnsäurespiegel erhöht, so dass zusammen mit anderen Tests, z.B. einem Troponintest, ein Infarkt schneller diagnostiziert werden kann.

 

Wenn Sie etwas für Ihre Gesundheit tun wollen...

dann lassen Sie Ihren Harnsäure-Wert regelmäßig überprüfen. Denn durch frühzeitiges Entdecken und Behandeln von hohen Harnsäurespiegeln können Sie der Gicht und Nierenerkrankungen wirksam vorbeugen.

Die wichtigste Maßnahme in der Behandlung der Gicht ist eine entsprechende Ernährung, eine so genannte purinarme Diät. Einen kurzen Überblick gibt die folgende Tabelle.

 

Günstige Lebensmittel (purinarm)

ungünstige Lebensmittel (purinreich)

Milch und Milchprodukte

Fettfisch (Ölsardinen, Makrele, Sardellen, Thunfisch, Räucherfisch, Meeresfrüchte)

Eier

Fleisch, insb. Innereien, Geflügelhaut, geräucherte Fleischwaren

Gemüse, Obst

Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen), Sojabohnensprossen

Nüsse, Zucker, Honig

Manche Gemüsesorten (Spinat, Rosenkohl)

Butter, Margarine, Öle

 

 

  • Alkohol führt zu vermehrter Harnsäurebildung; verzichten Sie daher weitgehend auf alkoholische Getränke!
  • Trinken Sie reichlich alkoholfreie Getränke. Flüssigkeitszufuhr regt die Ausscheidung von Harnsäure an!

 

Beachten Sie für ein korrektes Messergebnis:

  • Kommen Sie nüchtern zum Test!
  • Lassen Sie den Test nicht während einer Fastenkur durchführen. Während des Fastens kann der Harnsäurespiegel stark ansteigen.
  • Weisen Sie bei der Blutabnahme auf alle Arzneimittel hin, die Sie regelmäßig einnehmen. Denn einige Medikamente haben Einfluss auf die Bildung oder Ausscheidung von Harnsäure und das muss bei der Beurteilung Ihrer Werte berücksichtigt werden.



Literaturquellen


Standardliteratur

Ammon, H.P.T.(Hrsg.) u.a.: Arzneimittelinformation und –beratung in der Apotheke: Arzneistoffporträts und Abgabehinweise zu häufig eingesetzten Arzneimitteln, Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag 2004
Brunner, Christina: Chemiefabrik im Körper, 31. Ausgabe, PZ 2003
Zylka-Menhorn, Vera: Referenzwerte für Enzyme geändert, 31. Ausgabe, PZ 2003
N.N.: Normal- und Referenzwerttabellen, http://linus.rad.rwth-aachen.de (am 18.06.2003)
N.N.: Kurze Referenzbereichsliste, http://www.charite.de (am 18.06.2003)
N.N.: Diagnostik, Laborwerte/-methoden, http://www.imib.med.tu-dresden.de (am18.06.2003)
N.N.. Liste der Methoden – Referenzwerte, http://www.laborgemeinschaft-hamburg.de (am 18.06.2003)
N.N.: Handbuch für Abonnenten: Chemie, http://www.cscq.ch/d/handbuch/programme/chemie_p.htm (am 24.04.2003)
N.N.: Handbuch für Abonnenten: Chemie, http://www.cscq.ch (am 24.04.2003)
N.N.: Enzyme, http://www.netdoktor.at/laborwerte/fakten/allgmein/enzyme.htm (am 23.04.2003)
N.N.: Normwertheft, http://www.med.uni-heidelberg.de/med/zlab/normwerte.html (am 23.04.2003)
N.N.: Laborparameter, http://home.arcor.de/nursing-online/labor.htm (am 23.04.2003)
N.N.: Umstellung der Messmethoden für „Leberenzyme“, Amylase, CK, LDH, http://www.mh-hannover.de (am 23.04.2003)
N.N.: Enzyme, http://www.netdoktor.at (am 23.04.2003)
N.N.: Laborparameter, http://home.arcor.de/nursing-online/labo.htm (am 23.04.2003)
N.N.: Normwerteheft, http://www.med.uni-heidelberd.de (am 23.04.2003)
Zylka-Menhorn, Vera, Findeisen, Peter: Patienten fragen – Apotheker antworten: Laborwerte im Beratungsgespräch, 2. Auflage, Eschborn: Govi-Verlag 2003
N.N.: Liste der Methoden - Referenzwerte, http://www.laborgemeinschft-hamburg.de (am 18.06.2003)
Schumann, G.: International standardisierte Enzymmethoden im klinischen Routinelaboratorium, DG Klinische Chemie Mitteilungen 2003
N.N.: Die neue Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung quantitativer laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen und die Auswirkungen auf die tägliche Laborroutine, BNLD Informationen 2002
N.N.: Anhang: Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien – Enzymaktivitätsmessungen, 7. Ausgabe, Deutsches Ärzteblatt 2002
N.N.: Tests aus der Apotheke: Alles, was sich testen lässt, 12. Ausgabe, Die PTA in der Apotheke 2001
N.N.: Tipps aus ihrer Apotheke: Normalwerte, Stuttgart: Landesapothekerverband Baden-Württemberg 2000
Weber, Christiane: Gesundheits-Check mit Harnteststreifen: Nieren- und Stoffwechselerkrankungen frühzeitig im Selbsttest erkennen, 9. Ausgabe, PTA heute 2000
Zylka-Menhorn, Vera: Was verraten meine Blutwerte, 2. Auflage, Eschborn: Govi-Verlag 1999
Thomas, Lothar: Labor und Diagnose: Indikation und Bewertung von Laborbefunden für die medizinische Diagnostik, 5. Auflage, Frankfurt a. M.: TH-Books Verlagsgesellschaft 1998
Zillig, M.: Voraussetzungen für Blutuntersuchungen, Eschborn: Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker 1997
Scheibe, Bernhard: Seminar „QS für Blutuntersuchungen in Apotheken“: Blutuntersuchungen in Apotheken, 1997
Müller, Katharina, Müller, Sönke: Laborergebnisse verständlich gemacht: Die wichtigsten Normalwerte für Ihre Gesundheit, Was Abweichungen bedeuten, Stuttgart: TRIAS – Thieme Hippokrates Enke 1995
Diele, Beate: Laborwerte verstehen Was ist normal?: Wie sehen „gesunde“ Werte aus? Wie sie bis ins Alter gute Werte halten, München: Südwest Verlag 1994
Zylka-Menhorn, Vera: Patienten fragen – Apotheker antworten: Die Interpretation von Laborwerten für Apotheker zur Beratung von Patienten, Eschborn: Govi-Verlag 1994
Döllefeld, Erich, von Froreich, André: Medizinische Laboratoriumsuntersuchungen: Alphabetisches Verzeichnis mit klinischen Indikationen, 4. Auflage, Hamburg: GLD Gesellschaft für Laboratoriumsdiagnostik 1993
Hoffmeister, H. u.a.: Untersuchungsbefunde und Laborwerte: Gesundheitsberichterstattung, 2. Auflage, München: MMV Medizin Verlag 1993
Morck, Hartmut u.a.: Offizin und Praxis: Physiologisch-chemische Untersuchungen und Gesundheitsvorsorge – Möglichkeiten der Apotheke, Frankfurt a. M.: Govi-Verlag 1991
Struckmeyer, H., Haid, H.: Richtwerte für das kinderärztliche Laboratorium, Marburg: Die Medizinische Verlagsgesellschaft 1986
N.N.: Wissenschaftliche Tabellen Geigy: Somatometrie, Biochemie, Basel: CIBA-GEIGY 1982
N.N.: Wissenschaftliche Tabellen Geigy: Physikalische Chemie, Blut, Humangenetik, Stoffwechsel von Xenobiotika, Basel: CIBA-GEIGY 1979
N.N.: Wissenschaftliche Tabellen Geigy: Einheiten im Messwesen, Körperflüssigkeiten, Organe, Energiehaushalt, Ernährung, Basel: CIBA-GEIGY 1977
N.N.: Laborwerte, www.trantline.de/labor_ueber.htm
N.N.: Compendium: Das umfassende Harnanalytik-Spektrum von Boehringer Mannheim, Mannheim: Boehringer Mannheim o.J.
N.N.: Compendium Diagnostika und Geräte, Frankfurt a. M.: Behring Diagnostika o.J.
N.N.: Rapignost Total-Screen L, Frankfurt a. M.: Behring Diagnostika o.J
N.N.: Moderne Harndiagnostik: Rapignost Teststreifen, Frankfurt a. M.: Behring Diagnostika o.J
N.N.: Contronorm: Universal-Kontrollserum für die Richtigkeitskontrolle, Vöhl-Marienhagen: Biocon Diagnostik o.J.
N.N.: Harnanalyse mit Tests von Boehringer Mannheim, Mannheim: Boehringer Mannheim o.J.
Baenkler, H.-W. u.a.: Innere Medizin: Georg Thieme Verlag Stuttgart 2001

Spezialliteratur

Boehringer Mannheim: Produktinformation Reflotron Uric Acid, Mannheim: Boehringer GmbH o.J.
© 2019. Alle Rechte bei martens-medizinisch-pharmazeutische software gmbh.

Wissen

Gesundheit von A bis Z

Wichtigkeit einer Zahnzusatzversicherung für Kinder

Wann sollte der erste Zahnarztbesuch erfolgen und wie oft sind Prophylaxen bei Kindern notwendig...

Kein Alkohol auf leeren Magen!

Keine Frage: Alkohol ist in vielerlei Hinsicht schädlich. Dabei kommt es allerdings nicht nur auf die Menge an. In puncto Krebsrisiko spielt...

Blutdruckmessgeräte im Test

Wer seinen Blutdruck selbst kontrollieren möchte, hat die Qual der Wahl: Das Angebot reicht von Geräten für den Oberarm oder das Handgelenk ...

Schwangerschaftsübelkeit: Ursache entdeckt

Viele Schwangere leiden an Übelkeit und Erbrechen, insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel. F...

Zwei neue Hüften auf einen Streich

Bei starker Arthrose müssen oft beide Hüftgelenke ersetzt werden. Bisher riet man eher dazu, das nac...

Antidepressivum lindert Reizdarm

Fast jeder zehnte Erwachsene leidet unter einem Reizdarmsyndrom. Die üblichen Ernährungstipps und Ma...

health Beliebter Eintrag: Vitamin C
Über gesundu.de

gesundu.de ist das deutschlandweite Portal im Dienste Ihrer Gesundheit. Als Gesundheitsnetz Deutschland verbinden wir mehr als 370.000 medizinische und soziale Einrichtungen und ermöglichen dadurch einzigartige Kooperationen und einen weitläufigen Wissensaustausch. Über unser Portal können Sie Ärzte aus verschiedenen Fachgebieten in Ihrer Nähe finden und direkt online einen Termin buchen. Neben der Arztsuche und Terminvergabe können Sie durch die Zusammenarbeit von gesundu.de und der Shop Apotheke mehr als 50.000 apothekenpflichtige Medikamente direkt zu sich nach Hause bestellen. Zuletzt vermitteln wir mit dem Gesundheitsnetz Deutschland Arbeitsplätze und Ausbildungsstellen für Ärzte, Apotheker, Pfleger und Erzieher und stellen Ihnen ein umfangreiches Gesundheitslexikon zur Verfügung. In unserem Magazin erscheinen zusätzlich regelmäßig medizinische Fachartikel, die Fragen zu Krankheiten, Behandlungen und Ihrer Gesundheit beantworten. Kunden von gesundu.de können eigene Artikel hochladen, sodass Sie stets Informationen zu aktuellen Themen vorfinden.