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Zink im Blut


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Zink im Blut

Wissenswertes

Zink ist – nach Eisen – das zweithäufigste Spurenelement in unserem Körper

2-3 g Zink haben wir gespeichert, am meisten in der Skelettmuskulatur, im Knochengewebe sowie in Haut, Nägeln und Haaren. Der hohe Gehalt erklärt, warum Zink ganz besonders wichtig ist für die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln. Entscheidend ist es auch für die Eiweißsynthese und die Zellteilung. Sie sind ohne Zink nicht möglich und damit auch kein Wachstum. Das liegt daran, dass Zink für die Funktion von mehr als 200 Enzymen benötigt wird und an unglaublich vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt ist. Dazu zählen beispielsweise der Stoffwechsel von Insulin, Sexualhormonen, Wachstumshormonen, Nervenüberträgerstoffen (Neurotransmittern) und Bindegewebseiweißen (Kollagen). Zink ist beteiligt an der Bildung von Wachstums-, Schilddrüsen- und Sexualhormonen, beeinflusst die Sinnesfunktionen wie Riechen, Schmecken, Sehen und Hören, ist wichtig für den Vitamin-A-Haushalt und die Wundheilung, fördert die Immunabwehr und steigert die Ausscheidung von Schwermetallen (Quecksilber, Cadmium, Blei) sowie Kupfer.

 

Damit hat Zink für unsere Gesundheit eine immense Bedeutung. Geschätzt wird es wegen seiner immunstimulierenden, antiviralen und antioxidativen Wirkungen.

 

Der Zinkspielgel im Blut wird meistens dann bestimmt, wenn ein Mangel an Spurenelementen und speziell an Zink vermutet wird.

 

Ständige Infekte und Hautprobleme können auf einen Zinkmangel hinweisen

Die Anzeichen eines Zinkmangels sind lange Zeit unspezifisch und werden oft erst dann ernst genommen, wenn sich eine Schwächung des Immunsystems zeigt oder hartnäckige Störungen an Haut, Nägeln und Haaren. Typische Symptome sind:

  • Hautveränderungen (Pusteln, Rötungen, Ekzeme, trockene und schuppende Haut), Wundheilungsstörungen, Schleimhautentzündungen, Wachstumsstörungen von Haaren und Nägeln (z.B. weiße Flecken auf den Nägeln, brüchige Nägel und Haare, sowie Haarausfall)
  • Schwächung des Immunsystems (erhöhte Infektanfälligkeit, z.B. häufige Erkältungen).

 

Darüber hinaus können folgende Symptome auf einen Zinkmangel hindeuten:

  • Darmentzündungen, Durchfall
  • Wachstumsstörungen bei Kindern, verzögerte Geschlechtsreife (die Keimdrüsen entwickeln sich nicht richtig oder verkleinern sich, weil die Produktion von Geschlechtshormonen gestört ist).
  • psychische Veränderungen (depressive Verstimmungen)
  • schlechtes Nacht-Sehvermögen
  • Geruchs- und Geschmacksstörungen
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Kraftlosigkeit, chronische Müdigkeit.

 

Diese Zink-Werte im Blut gelten als normal

Der Normalwert beim Zink richtet sich unter anderem nach der Art der verwendeten Blutprobe. Lothar Thomas gibt in seinem Buch „Labor und Diagnose“ folgende Normalwerte für Erwachsene an:

im Vollblut

4,0 – 7,5 mg/l

in Serum, Plasma

0,6 – 1,2 mg/dl

Eventuell gelten jedoch für die Methode/das Analysegerät, mit dem Ihre Werte bestimmt wurden, davon abweichende Normalwerte. Ratsam ist es deshalb, sich dort zu erkundigen, wo die Werte ermittelt wurden, wie die zugehörigen Normalwerte lauten und die eigenen Messwerte zu interpretieren sind.

 

Wenn Ihr Zinkspiegel zu niedrig ist...

dann kann dies auf einem Zinkmangel beruhen und dieser insbesondere auf 

  • zinkarmer Ernährung (z.B. zuviel Fast Food/Fertignahrung, vegetarische Ernährung, Diäten, Fastenkuren)
  • Störungen der Zinkverwertung aus der Nahrung
  • erhöhter Zinkausscheidung z.B. durch Erkrankungen (Diabetes mellitus, Alkoholmissbrauch, Dialyse bei Nierenerkrankungen u.a.), starkes Schwitzen oder Medikamente (Abführmittel, Antazida, die „Pille“, Cortisonpräparate, Lipidsenker u.a.).
  • erhöhtem Bedarf, der nicht durch die Nahrung ausgeglichen wird, zum Beispiel infolge bestimmter Lebenssituationen (Wachstum, sexuelle Entwicklung von Kindern, Schwangerschaft, Stillzeit) oder Krankheiten (Magen-Darmerkrankungen wie Durchfall, Erbrechen, Morbus Crohn, Zöliakie u.a. und angeborenen Resorptionsstörungen).



Literaturquellen


Standardliteratur

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