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Schwerhörigkeit durch Freizeitlärm

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Musik über Kopfhörer nicht ständig und nicht zu laut hören. Sonst drohen Hörschäden!

Rund 14 Millionen Menschen in Deutschland sind schwerhörig. Bei Kindern und Jugendlichen sind vor allem lärmendes Spielzeug und zu laute Musik die Ursache. Der Bundesverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte erklärt, wie Sie die Ohren Ihrer Kinder schützen.

So laut wie ein Presslufthammer

Das Gehör ist neben den Augen unser wichtigstes Sinnesorgan. Mithilfe der Ohren erkennen wir Gefahren, die wir nicht sehen können oder die von hinten auf uns zu kommen. Kinder entwickeln sich nur dann altersgemäß und lernen richtig sprechen, wenn ihr Hörsinn gut funktioniert. Eine Schädigung des Gehörs ist nicht heilbar und beeinträchtigt die Betroffenen ein Leben lang. Sie sind auf Hilfsmittel wie Hörgeräte oder Cochlea-Implantate angewiesen.

Gerade Kinder und Jugendliche leiden verstärkt an Hörschäden durch Freizeitlärm. Bei Kindern ist häufig lautes Spielzeug wie Spielzeugpistolen oder Pfeifen die Ursache. Jugendliche schaden ihrem Gehör durch lautes Musikhören über Kopfhörer und den Besuch von Discotheken oder Musikkonzerten. Viele Lärmquellen erreichen Werte von 100 Dezibel oder mehr. Das ist so laut wie ein Presslufthammer in unmittelbarer Nähe. „Bereits ab 85 Dezibel werden die empfindlichen Sinneszellen im Ohr geschädigt“, warnt Dr. med. Stefan Dazert, Direktor der HNO-Klinik der Ruhr-Universität Bochum.

Betroffene merken oft lange Zeit nichts von ihrer Schwerhörigkeit. Meist werden Außenstehende wie Eltern, Lehrern oder Freunden auf das Problem aufmerksam. „Wenn ein Kind zum Beispiel auffällig lauter als andere spricht, vorrangig ein bestimmtes Ohr einer Geräuschquelle zuwendet oder im Gespräch häufig nachfragt, sollte es beim HNO-Arzt einen Hörtest absolvieren“, rät Professor Dazert.

Lautstärkenbegrenzung und Ohrstöpsel schützen

Um das Gehör von Kindern vor Schaden zu bewahren, sollten Eltern einiges beachten. Greifen Sie zu Produkten, die speziell als Kinderspielzeug zugelassen sind. Diese unterliegen bestimmten Lärmgrenzwerten. Prüfen Sie die Lautstärke vor dem Kauf zusätzlich dicht am eigenen Ohr. Was Ihnen unangenehm laut vorkommt, ist ungeeignet.

Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder zum Musikhören Geräte mit Lautstärkenbegrenzer benutzen. Generell Musik so leise wie möglich und nicht dauerhaft über Kopfhörer hören. Beim Besuch von Diskotheken oder Konzerten schützen Ohrstöpsel vor zu lauter Musik. Zusätzliche Hilfestellung bietet ein kostenloses Angebot des Berufsverbands der HNO-Ärzte. „Die Lärm-App ist eine Anwendung für Mobiltelefone, die den Geräuschpegel in Dezibel/dB am jeweiligen Standort misst und die Intensität der Belastung anzeigt. Zudem gibt sie Informationen zur Lärmschädigung, zum Erkennen von Hörschäden und zum Lärmschutz“, erklärt HNO-Arzt Dazert.

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