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Histidin


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Histidin

Wissenswertes

Beim Histidin, auch als L-Histidin bezeichnet, handelt es sich um eine Aminosäure, also einen Eiweißbestandteil. Histidin gehört zur Gruppe der unentbehrlichen Aminosäuren. Zwar können Erwachsene, aber nicht Säuglinge und Kleinkinder, Histidin selbst herstellen, doch kommt es bei Histidin-freier Ernährung auch bei Erwachsenen zu einer verringerten Bildung des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin). Früher war das nicht bekannt, weshalb Histidin bis vor kurzem als bedingt unentbehrliche Aminosäure galt. Neben Säuglingen und Kleinkindern sind auch Kranke mit chronischem Nierenversagen auf eine ausreichende Histidin-Zufuhr von außen angewiesen.

 

Histidin

  • spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) und damit im Säure-Basen-Haushalt
  • beeinflusst den Stoffwechsel von Prostaglandinen
  • verringert das Thromboserisiko (weil es die Thrombozytenaggregation vermindert)
  • ist eine Vorstufe des Histamins, das im Organismus als Gewebshormon und Nervenbotenstoff wirkt und eine Rolle bei allergischen Reaktionen spielt (dabei wird Histamin aus den so genannten Mastzellen freigesetzt)
  • ist im Gehirn an der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt
  • bessert die Aufnahme von Zink und Eisen
  • verhindert möglicherweise die Überladung des Gewebes mit Schwermetallen
  • beeinflusst möglicherweise das Krankheitsbild der rheumatoiden Arthritis günstig

In der orthomolekularen Medizin werden deshalb bei rheumatoider Arthritis 1-6 g Histidin pro Tag plus Vitamin C empfohlen.

 

Bedarf

Der geschätzte Bedarf an Histidin beträgt in mg pro kg Körpergewicht und Tag für 

Erwachsene

16

Kinder

 

   10-12 Jahre 

19

   2-5 Jahre

19

Säuglinge

 

   3-4 Monate

28




Literaturquellen


Standardliteratur

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