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Magnesium im Blut


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Magnesium im Blut

Wissenswertes

Welche Rolle spielt Magnesium im Körper?

Für mehr als 300 Enzyme ist Magnesium ein notwendiger Bestandteil. Es greift so in zahlreiche Stoffwechselprozesse aktiv ein, vor allem solche, die mit der Energiegewinnung in Zusammenhang stehen, z.B. die Zellatmung, die Nerven- und die Muskelfunktion. Etwa 25 g Magnesium enthält der menschliche Körper insgesamt, davon befinden sich etwa 60% im Knochen, nur ca. 1% im Blut, der Rest in der Muskulatur.

 

Wozu bestimmt man den Magnesiumspiegel im Blut?

Da Magnesium als echtes Multitalent an zahlreichen verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist, kann sich Magnesiummangel auch auf verschiedenste Weise äußern. Viele Symptome sind recht unspezifisch, so dass sie nicht unmittelbar mit dem Mineralstoff in Verbindung gebracht werden. Folgende Organe können betroffen sein:

  • das Herz-Kreislauf-System: Herzschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Blutdruckabfall, Durchblutungsstörungen
  • das Nervensystem: Migräne, Taubheitsgefühl und Kribbeln an den Extremitäten, Angst, Halluzinationen, Schwindel, Konzentrationsschwäche, Atemnot
  • die Muskulatur: Krämpfe (besonders häufig Waden, Gesicht, Oberschenkel, Füße), Zittern, Zucken
  • die inneren Organe: Koliken, Krämpfe, Erbrechen, Durchfall, Menstruationsbeschwerden, häufiges Wasserlassen.

In seltenen Fällen treten auch Vergiftungen mit Magnesium auf, die zu Muskelstarre, Atemnot, Blutdruckabfall und letztlich zum Koma führen können.

 

Die ermittelten Werte für Magnesium im Blut sind abhängig vom Analysegerät

Für die einzelnen Analysegeräte gelten unterschiedliche Normalwerte. Der Fachmann sagt, sie sind abhängig von der verwendeten Analysemethode. Fragen Sie deshalb dort, wo Ihre Werte bestimmt wurden, nach, welche Ergebnisse für das dort verwendete Analysegerät als normal gelten und wie Ihre persönlichen Werte zu beurteilen sind.

 

Wenn ein Magnesiummangel vorliegt...

Dem Körper fehlt Magnesium dann, wenn er aus der Nahrung nicht ausreichende Mengen aufnimmt oder aber wenn er über die Nieren zu viel des Mineralstoffs ausscheidet. Im häufigsten Fall begründen Ernährungsfehler den Magnesiummangel, z.B. wenn zu wenig Vollkornprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte verzehrt werden. Gleichzeitig verringern bestimmte Lebensgewohnheiten noch zusätzlich die Magnesiumvorräte des Körpers: Hoher Fleisch- und Wurstkonsum, regelmäßiger Alkoholgenuss, Rauchen, Diäten, Stress, Schwangerschaft und Leistungssport gehören zu den Magnesium-Räubern. Aber auch Krankheiten können der Grund für Mangelerscheinungen sein, z.B. Nierenerkrankungen, chronische Darmentzündungen, Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion und auch manche Medikamente. Besonders eine länger dauernde Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (das sind Medikamente, die die Bildung von Magensäure reduzieren wie z.B. Omeprazol oder Pantoprazol) senken häufig den Magnesiumspiegel. Ein dadurch verursachter Magnesiummangel kann schwerwiegend sein und kann auch oft nicht durch die Einnahme von Magnesiumpräparaten kompensiert werden

 

So sind Sie ausreichend versorgt:

Ernähren Sie sich fleischarm, bevorzugen Sie stattdessen Fisch und Meeresfrüchte. Gemüse und Vollkornprodukte sollten täglich auf Ihrem Speiseplan stehen. Wählen Sie zusätzlich ein magnesiumreiches Mineralwasser und geben Sie den oben genannten Magnesiumräubern möglichst wenig Chancen. Und wenn Sie sich nicht so gesund ernähren können, helfen Magnesium-haltige Nahrungsergänzungsmittel.




Literaturquellen


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