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CBD Öl – wie wirksam ist der Hype wirklich?

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CBD Kaffee

CBD Öl lässt sich flexibel einnehmen und dosieren und soll bei zahlreichen Symptomatiken helfen.

CBD Öl hat in den letzten Jahren einen wahren Hype erlebt. Die Hanfpflanze selbst war lange vor allem durch ihre berauschende Wirkung beim Rauchen bekannt. Nun zeigt sich, dass die Hanfpflanze wesentlich komplexer und heilender genutzt werden kann, als bislang geschehen. Das CBD Öl soll beispielsweise schmerzlindernd und entspannend wirken, jedoch keine Rauschzustände verursachen. Was ist wirklich dran und wissenschaftlich bewiesen?

Das soll CBD Öl alles können

Viele Hersteller schreiben dem CBD Öl wahre Wunderkräfte zu. So soll es bei Entzündungen helfen, chronische Schmerzen lindern, positiv bei Depressionen und Angsterkrankungen wirken, Migräne lindern und vieles mehr. Ist das tatsächlich fundiert bewiesen oder versteckt sich dahinter eine geschickte Marketingstrategie, um das Öl noch besser zu vermarkten?

Das CBD Öl wird von verschiedenen Herstellern in mehreren Darreichungsformen und Konzentrationen angeboten. Abhängig davon, wie hoch der Gehalt des CBD im Öl ist (beispielsweise 5 %, 10 % oder mehr) kann es auch seine Wirkung entfalten.

Die Harvard Universität teilt Forschungsergebnisse

Die renommierte Harvard Universität aus den USA hat sich mit der Wirkung CBD-Wirkung näher befasst. Das CBD Öl unterscheidet sich deutlich von Marihuana, denn es verursacht keine berauschenden Zustände. Dadurch können die CBD Öl-Nutzer auch keine Abhängigkeiten entwickeln. Wie die Studien der Harvard Universität zeigen, gibt es bislang keine Zusammenhänge und Hinweise auf gesundheitliche Folgen durch die Einnahme des CBD Öls.

Bestätigte Beweise für die Wirkung von CBD

Fundierte Studien, dass CBD tatsächlich all die positiven Auswirkungen mit sich bringt, die ihm zugesprochen werden, gibt es (bislang) noch nicht. 2018 wurde erstmalig durch die FDA ein CBD-Medikament zugelassen, das eine seltene Form der Epilepsie bei Kindern lindern soll. Wie klinische Studien zu dem Präparat zeigten, konnte dadurch die Quantität der Anfälle deutlich reduziert werden.

In anderen Studien wurde bestätigt, dass mithilfe von CBD (oder CBD Öl) auch Angstzustände verbessert werden, allerdings sind die bisherigen Studien dazu vergleichsweise klein und geben nur Indizien für die Wirkungsweise.

CBD Öl zur Linderung bei Krebspatienten

Es gibt bereits einige Evidenzen auf Studienbasis, dass Tetrahydrocannabinol (THC) Schmerzen durch Krebserkrankungen bzw. deren Therapie lindern kann. Für isoliertes Cannabidiol (CBD) gibt es dafür noch keine aussagekräftigen Studien, allerdings berichten Patienten davon, dass sie auch durch die Einnahme eines CBD Öls (häufig in einer höheren Konzentration) Linderung beim Krankheitsverlauf bzw. deren Symptomatik verspüren. Allerdings ist die Studienlage explizit zur Wirksamkeit der CBD Öle bei Krebspatienten noch nicht ausreichend.

Laboruntersuchungen an menschlichen Zellen brachten erste
positive Hinweise

Während die groß angelegten Studien zur Wirkweise von CBD (noch) fehlen, existieren bereits Laboruntersuchungen bei menschlichen Zellen. Hierbei zeigte sich eindrucksvoll, dass CBD entzündungshemmend wirkt und sich sogar auf über produzierenden Drüsen der Haut auswirken kann. Dadurch könnten beispielsweise entzündlicher Hauterkrankungen (u. a. Akne) besser gelindert werden.

Wirkweisen, die noch nicht erforscht und 100 % belegt sind

CBD soll auch eine positive Wirkung auf Migräne oder Depressionen, Stimmungsschwankungen und vor allem PMS-Symptomen (beispielsweise Blähungen oder Krämpfe) haben. Zudem wird CBD auch eine Förderung des Sexualtriebes und eine Linderung der Menopause-Symptomatik (beispielsweise Hitzewallungen) zugesprochen. Diese Wirkweise wird von einzelnen Probanden berichtet, ist jedoch noch nicht vollumfänglich studientechnisch verifiziert.

CBD gegen Kopfschmerzen
Statt Dauerschmerz & Tabletten: CBD Öle sollen Kopfschmerzen lindern und entspannend wirken.

Mögliche Nebenwirkungen beim CBD-Konsum

Neben den positiven Effekten, die das CBD Öl haben soll, gibt es auch einige Nebenwirkungen. Abhängig davon, wie hoch der CBD-Gehalt ist und wie die Darreichungsform ausfällt, sind die Nebenwirkungen mehr oder minder stark ausgeprägt. Zu bekannten Nebenwirkungen gehören beispielsweise:

•    Mundtrockenheit
•    Durchfall
•    verminderter Appetit
•    Schläfrigkeit

Wer zusätzlich andere Medikamente (beispielsweise Blutverdünnung oder Antiepileptika) einnimmt, sollte unbedingt mit seinem behandelnden Arzt Rücksprache halten, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

Der optimale CBD-Gehalt im Öl ist entscheidend

Es gibt die CBD Öle mit einem variablen Gehalt von 5 % und mehr. Je höher die Konzentration, desto stärker auch die Wirkweise. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, sollte der Gehalt optimal dosiert werden. Deshalb ist es empfehlenswert, zu Beginn der Öl-Anwendung einem möglichst geringen CBD-Gehalt zu starten und sich dann (abhängig von der Intensität der Symptomatik) an eine höhere Konzentration heranzutasten. Somit fällt es leichter, auch mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und diese bestmöglich durch die optimale Öl-Dosierung zu regulieren.

Was gibt es beim Kauf der CBD Öle zu beachten?

Damit die CBD Öle die gewünschte Wirkung erzielen und möglichst keine Nebenwirkungen auftreten, sollte jeder beim Kauf der Präparate auf Reinheit und renommierte Bezugsquellen achten. Es gibt die CBD Öle in verschiedenen Konzentrationen, welche je nach Einnahme stärker oder weniger stark wirken.

Damit im Präparat auch tatsächlich das drin ist, was auf dem Etikett steht, sollte stets ein renommierter Händler gewählt werden. Es gibt die CBD Öle online bei verschiedenen Plattformen in Online-Apotheken. Wer noch gar keine Erfahrung mit der Wirkweise der Öle hat, sollte zunächst mit einer möglichst geringen Dosierung beginnen. Die Darreichungsform ist meist ganz einfach: Wenige Tropfen werden auf bzw. unter die Zunge geträufelt und entfalten dann nach kurzer Zeit ihre Wirkung. Wer einen empfindlichen Mundraum hat, sollte darauf achten, dass mit der Einnahme kein Trockenheitsgefühl auftritt. Sollte dies der Fall sein, ist der Wechsel zu einer anderen Darreichungsform empfehlenswert, um Schädigungen in der sensiblen Mundschleimhaut zu vermeiden.

Fazit

Die CBD Öle erfreuen sich wachsender Beliebtheit und sind in verschiedenen Konzentrationsformen erhältlich. In Deutschland dürfen die Präparate nur veräußert werden, wenn eine vorherige Prüfung und Genehmigung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erfolgte. Die Wirksamkeit der Öle wird zwar von vielen Probanden bestätigt, allerdings gibt es bisweilen keine eindeutigen Studien-Evidenzen. Dennoch berichten viele Anwender von Entzündungshemmung, Angstlösung und Stimmungsaufteilung. Wer sich selbst davon überzeugen und CBD Öle ausprobieren möchte, sollte in jedem Fall auf einen geprüften und renommierten Verkäufer achten, sodass die Konzentration des CBD-Gehaltes auch dem entspricht, wie sie auf dem Produktseite angegeben und für die eigenen Bedürfnisse optimal ist.

 

Quellen

Havard Health Blog: Cannabidiol (CBD) — what we know and what we don’t. Aufgerufen am 21.04.2021
health.harvard.edu/blog/cannabidiol-cbd-what-we-know-and-what-we-dont-2018082414476

Havard Health Blog: Why are women using CBD products — and do they work? Aufgerufen am 21.04.2021
health.harvard.edu/blog/why-are-women-using-cbd-products-and-do-they-work-2019111818317

Deutsches Krebsforschungszentrum: CBD Öle für Krebspatienten. Aufgerufen am 21.04.2021
krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2020/fk10-cbd-oel-krebs.php


Bildquellen

Abbildung 1: pixabay.com @ Erin-Hinterland (CC0 Creative Commons)
Abbildung 2: pixabay.com @ nastya_gepp (CC0 Creative Commons)

 

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