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Epilepsie im Alter

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In fortgeschrittenem Alter zeigen Personen mit Epilepsie weniger ausgeprägte Symptome und reagieren stärker auf die verabreichten Medikamente. Dies erfordert spezielle Vorkehrungsmaßnahmen und Therapieschwerpunkte.

Beim epileptischen Anfall kommt es zur unkontrollierten Entladung einzelner Nervenzellgruppen. Oft kündigt sich der Anfall durch halluzinatorische Sinneswahrnehmungen, die so genannte Aura, an. Zu den typischen Symptomen eines epileptischen Anfalls zählen unwillkürliche Muskelzuckungen und -versteifungen. Hinzu kommen häufig automatisierte Handlungen wie Wischbewegungen, Körperdrehungen und Kaubewegungen. Viele Betroffene stürzen während des Anfalls zu Boden und verlieren ihr Bewusstsein. Ein Fall für den Notarzt ist der Status epilepticus, bei dem sich mehrere Anfälle aneinanderreihen. Wie sich der Charakter der Erkrankung im Alter verändert und welche Vorkehrungen den Alltag mit Epilepsie erleichtern, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen:

Erschwerte Diagnosestellung für Epilepsie bei Senioren

Bei älteren Personen äußert sich ein epileptischer Anfall weniger spezifisch: das Anfallsgefühl ist abgeschwächt und automatische Wisch-, Kau- und Drehbewegungen sind seltener. Auch sind die Symptome von weiteren Erkrankungen des Nervensystems wie Parkinson und Demenz verschleiert. Je älter der Patient bei seinem ersten Anfall ist, desto schwerer wird daher die Diagnosestellung.

Behandlung der Epilepsie im Alter

Senioren reagieren schneller und stärker auf Epilepsie-Medikamente. Entsprechend der Devise „low and slow“ verschreibt der Arzt zunächst sehr niedrige Dosen und steigert diese langsam bis zur geeignetstenDosis. Ziel dieser Methode ist es, langfristig eine optimale Wirkung bei maximaler Verträglichkeit zu erreichen. Da Senioren häufig viele Medikamente gleichzeitig einnehmen, haben sie ein erhöhtes Risiko für Wechselwirkungen. Dies erfordert eine sorgfältige Auswahl der Epilepsiemedikamente sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt, Patient und Apotheker.

Acht Ratschläge für den Alltag mit Epilepsie

Die Apothekerkammer Niedersachsen empfiehlt den Betroffenen, einen Notfallausweis mit sich zu führen und ein Anfallstagebuch anzulegen. Weiterhin rät sie Schwimmbadbesuche nur in Begleitung zu unternehmen, möglichst auf Alkohol zu verzichten und Unterzuckerungen zu meiden. Bei der Arzneimitteltherapie mahnt sie zur Geduld und warnt vor einem abrupten Absetzen der Medikamente: Viele Nebenwirkungen verschwinden nach der Anfangsphase von selbst. Wer zusätzliche Arzneimittel gegen andere Erkrankungen benötigt, trifft die Wahl am besten zusammen mit Arzt oder Apotheker. So lassen sich schwere Wechselwirkungen vermeiden.

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