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Nasenspülung nur im Akutfall

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Tägliche Nasenspülungen schaden der Schleimhaut und führen zu Entzündungen und Schnupfen.

Wenden Sie Nasenspülungen nur bei akuten Infektionen der Nasennebenhöhlen an und dann nicht länger als eine Woche. Dazu rät die Deutsche Lungenstiftung e.V. (DLS).

Tägliche Spülung schadet der Schleimhaut

„Wer über einen längeren Zeitraum seine Nase mit einer Salzlösung spült, läuft Gefahr, sie ihres natürlichen Immunschutzes zu berauben“, erklärt Professor Harald Morr von der DLS. In der Nasenschleimhaut sitzen wichtige Immunzellen, die Abwehrstoffe produzieren. Ihre Zusammensetzung verändert sich, wenn sie ständig ausgewaschen werden.

Außerdem schädigt das ständige Spülen den so genannten Flimmerepithelteppich der Nase. Das sind Millionen von rhythmisch schlagenden Härchen. Ihre Aufgabe ist es, eingedrungene Staubteilchen und Bakterien wie auf einem Förderband abzutransportieren. Infektionen können nicht mehr effektiv abgewehrt werden, wenn der Immunschutz und diese Reinigungsfunktion der Nasenschleimhaut gestört sind.

Häufigere Infektionen

Manche Leute schwören auf eine tägliche Nasenspülung, weil sie meinen, dadurch Infektionen der Nasennebenhöhlen vorzubeugen. „In Wahrheit aber fördern sie wiederkehrende Infektionen mit dieser Art von Therapie“, warnt Morr. Das hat eine Studie ergeben, die auf der Jahreskonferenz des American College für Allergie, Asthma und Immunologie vorgestellt wurde.

Dafür wurden 68 Patienten untersucht, die unter wiederkehrenden Entzündungen der Nasennebenhöhlen litten. In den ersten zwölf Monaten der Untersuchung, spülten sie täglich - wie es auch bisher ihre Gewohnheit war - die Nase. Darauf folgten zwölf Monate, in denen sie auf die Nasenduschen verzichteten.

Die Häufigkeit wiederkehrender Entzündungen der Nasennebenhöhlen sank um 63 Prozent, nachdem die Studienteilnehmer ihre tägliche Nasenspülungen aufgegeben hatten. Auch in einem anderen Experiment, für das 24 Studienteilnehmer über 12 Monate täglich ihre Nasen spülen sollten, traten wiederkehrende Infektionen der Nasennebenhöhlen um 50 Prozent häufiger auf als in der Kontrollgruppe.

Bei wiederkehrenden Infekten zum Arzt

Bei wiederkehrenden Entzündungen der Nasennebenhöhlen empfiehlt sich in jeden Fall, einen Arzt aufsuchen, der die Ursache feststellt und entsprechend behandelt. Als mögliche Ursachen kommen ein unbehandelter allergischer Schnupfen oder ein schwelender Infektionsherd in Frage.

Bei akuten Infekten dagegen ist die tägliche Anwendung einer Nasendusche durchaus empfehlenswert, allerdings nur einige Tage lang. Auch bei Heuschnupfen kann eine Nasendusche kurzfristig die Beschwerden lindern. „Das hilft, den eitrigen Schleim in den entzündeten Nasennebenhöhlen zu verflüssigen, so dass er besser abfließen kann“, sagt Morr.

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