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Was sind empfohlene Potenzmittel?

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Apothekerin

Eine erektile Dysfunktion ist seit Langem nichts mehr, mit dem sich betroffene Männer einfach abfinden müssen. Bis zu den späten Neunzigern war das allerdings so. Dann revolutionierte Viagra den Markt und auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Erektionsstörungen. Viagra war das erste Medikament, welches Männern half eine Erektion zu bekommen, ohne dafür sehr unangenehme Prozeduren durchlaufen zu müssen. Heute ist Viagra aber lange nicht mehr das einzige Medikament, mit dem Erektionen erleichtert werden. Daher sehen sich Männer häufig vor die Wahl und Frage gestellt: Welches ist das richtige Potenzmittel für mich?


Unterschiedliche Substanzen, gleiche Wirkung

Die Erektionshelfer, die heute auf dem Markt sind, funktionieren alle nach den gleichen Wirkprinzipien. Zumindest die, die zur oralen Einnahme gedacht sind. Dieses Wirkprinzip sollte man verstehen, wenn man sich zwischen den verschiedenen Potenzmitteln entscheidet, denn es gibt auch solche, die nicht zur oralen Einnahme gedacht sind.

Viagra, Cialis und Co. sind alles PDE-5-Hemmer. Obwohl sie alle auf dem gleichen Prinzip aufbauen und zur gleichen Wirkstoffgruppe gehören, sind in ihnen immer noch unterschiedliche aktive Substanzen zu finden. Viagra verwendet Sildenafil, Cialis Tadalafil, Levitra Vardenafil und Spedra Avanafil. Diese unterschiedlichen Substanzen haben natürlich unterschiedliche Charakteristika und daher unterscheiden sie sich auch in der Wirkung, auch wenn diese Unterschiede manchmal minimal scheinen. Schauen wir uns aber zuerst ihre Gemeinsamkeiten an: Das Wirkprinzip der PDE-5-Hemmer.

Der Prozess, eine Erektion zu bekommen, läuft wie folgt ab: Im Penis befinden sich glatte Muskelzellen, die, wenn sie hart sind, verhindern, dass genug Blut in den Penis fließt, um eine Erektion zu erzeugen. Wenn sich diese Muskelzellen entspannen, fließt Blut in den Penis und dieser wird erigiert. Damit sich diese Muskelzellen entspannen, muss ein bestimmtes Enzym produziert werden. Um die Produktion dieses Enzyms zu regulieren, produziert der Körper PDE-5. Die Potenzmittel der Gruppe der PDE-5-Hemmer sorgen dafür, dass das PDE-5 weniger produziert wird und helfen so bei der Erektion.


Die erektile Dysfunktion

Die erektile Dysfunktion ist eine Krankheit, die durch viele Ursachen ausgelöst werden kann. Durchblutungsstörungen oder Arterienverkalkung sind häufige Auslöser. Anders als man früher dachte, sind nicht allein psychische Probleme für Erektionsstörungen verantwortlich. Nichtsdestotrotz können auch diese eine große Rolle spielen.

Da eine erektile Dysfunktion häufig bei Männern mit Arterienverkalkung oder Durchblutungsstörungen auftritt, wird sie auch als eine Art Frühwarnsystem für schwere Krankheiten angesehen. Viele Männern, die beispielsweise in ihrem Leben einen Herzinfarkt erleiden, hatten bereits früher eine erektile Dysfunktion. Daher sollte bei Anzeichen von Erektionsstörungen immer ein Arzt aufgesucht werden.


Die richtigen Potenzmittel finden

Das empfohlene Potenzmittel zu finden, ist gar nicht so schwer. Am Anfang der Suche steht natürlich der Arztbesuch. Nach einer gründlichen und im besten Fall interdisziplinären Untersuchung wird Ihr Arzt sich für ein Potenzmittel entscheiden. Das hängt von ihrer Behandlungsgeschichte ab, welche anderen Medikamente sie einnehmen und von Ihren Verträglichkeiten. Häufig werden auch verschiedene Potenzmittel ausprobiert, bis die perfekte Wirkung und Dosis für Ihre Lebensumstände gefunden wird.

Wie bereits erwähnt haben die verschiedenen Potenzmittel unterschiedliche Spezialitäten. Das eine mag ein wenig schneller einsetzen als das andere, währen eines länger wirkt. Dabei kommt es sehr auf Ihre Lebensumstände an, welches Medikament für sie am besten geeignet ist. Das ist allerdings eine Frage, die Sie alleine nicht beantworten können. Dazu brauchen Sie Unterstützung von einem Arzt. Außerdem brauchen Sie ja auch ein Rezept, um das Medikament überhaupt kaufen zu können.


Die wichtigsten Unterschiede der Potenzmittel

Die wichtigsten zwei Potenzmittel sind Cialis und Viagra. Obwohl sich beide sehr ähnlich sind, gibt es doch einen wichtigen Unterschied. Die Wirkung von Cialis hält deutlich länger an, bis zu 36 Stunden und wird daher auch manchmal „die Wochenendpille“ genannt. Beide sollten nicht gemeinsam mit Alkohol eingenommen werden, wobei bei Viagra auch die Einnahme zum Essen zu Wirkungseintrittsverzögerungen führen kann.
 

Quellen

1. Internisten im Netz - Was ist eine erektile Dysfunktion? Abgerufen am 02.12.2022
https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/erektile-dysfunktion/was-ist-eine-erektile-dysfunktion/

2. gesundheit.gv.at - Erektionsstörung. Abgerufen am 02.12.2022
https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sexualorgane/sexuelle-funktionsstoerungen/erektionsstoerung-erektile-dysfunktion.html

3. AOK BV - Erektile Dysfunktion: Die Last mit der Lust. Abgerufen am 02.12.2022
https://www.aok-bv.de/presse/medienservice/ratgeber/index_21902.html

Bildquellen

Photo by National Cancer Institute on Unsplash

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