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Hausapotheke für das Baby

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Koffer als Hausapotheke

Mit der Geburt eines Kindes übernehmen die Eltern eine große Verantwortung für dessen Gesundheit. Sie müssen fortan erkennen, wenn das Baby gewisse Beschwerden oder Erkrankungen hat, und diese richtig behandeln. Oftmals ist ein Besuch beim Arzt unerlässlich. Doch in vielen Fällen können solche Beschwerden stattdessen oder begleitend auf eigene Faust behandelt werden. Es ist daher wichtig, eine Hausapotheke anzulegen, die speziell auf das Baby angepasst ist.

Eine eigene Hausapotheke für das Kind

In der Regel besitzen die frischgebackenen Eltern bereits eine eigene Hausapotheke. Klassischerweise enthält diese grundlegende Verbandsmaterialien und rezeptfreie Medikamente wie Schmerzmittel. Auch homöopathische Arzneimittel sind häufig zu finden. Besteht eine chronische Erkrankung, wird die Hausapotheke manchmal durch verschreibungspflichtige Medikamente ergänzt. Fakt ist aber, dass kaum eines dieser Mittel für ein Baby geeignet ist. Eine falsche Wahl oder Dosierung der Medikamente kann sogar tödliche Folgen haben. Zudem sind herkömmliche Desinfektionsmittel oft zu aggressiv oder der Kleber auf einem Pflaster kann eine allergische Reaktion hervorrufen.

Wichtig ist daher, für das Neugeborene nicht dieselbe Hausapotheke zu verwenden wie für die Erwachsenen. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, vor allem, wenn es mal schnell gehen muss, ist es daher richtig und wichtig, die beiden Hausapotheken strikt voneinander zu trennen. So kann beispielsweise jene für das Baby in einem eigenen Schränkchen oder im Kinderzimmer untergebracht werden. Natürlich muss jede Form von Medikamenten & Co außer Reichweite der Kinderhände sein – auch, wenn es nach ein paar Monaten zu krabbeln oder zu gehen beginnt.

Die Hausapotheke richtig verwalten

Die strikte Trennung der Hausapotheken für die Erwachsenen beziehungsweise das Baby bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich: Sie erleichtert die Verwaltung der „Babyapotheke“. Denn bei Kindern ist es umso wichtiger, das Ablaufdatum von Arzneimitteln nicht zu überschreiten. Das gilt selbst bei rezeptfreien oder homöopathischen Medikamenten. Auch Pflaster oder Verbandsmaterialien besitzen ein solches Verfallsdatum, das sich der Verpackung entnehmen lässt. Zwar sind diese oft weit über diesen Termin hinaus in einwandfreiem Zustand, sollten dann aber trotzdem nicht mehr für das Baby verwendet werden. Denn ihre Haut, ihre Organe & Co sind noch besonders empfindlich und somit ist bei allem, womit das Kind in Berührung kommt, doppelte Vorsicht geboten. Häufiger noch als bei der eigenen Apotheke, ist daher in der Hausapotheke für das Baby ein „Frühjahrsputz“ notwendig.

Spezielle Produkte für Babys wählen

Diese Sensibilität macht zugleich erforderlich, dass die Eltern ausschließlich spezielle Produkte für Babys verwenden. Es gilt daher, einen Blick auf die Altersangabe zu werfen, ab wann die Medikamente eingesetzt werden dürfen. Im Zweifelsfall empfiehlt sich die Rücksprache mit dem Kinderarzt. Im Vordergrund stehen bei Kindern in der Regel die homöopathische und Naturmedizin, um den noch jungen Körper nicht durch (zu viel) Chemie zu belasten. Stattdessen ist das Ziel, eine gesunde Entwicklung des Kindes auf natürliche sowie sanfte Art und Weise zu unterstützen. Bei größeren Beschwerden oder ernsthaften Erkrankungen ist der Gang zum Arzt hingegen unerlässlich. Eltern müssen daher stets im Einzelfall abwägen, wann die Hausapotheke für das Baby ausreicht und wann nicht mehr.

Die Frage der Dosierung klären

Baby bekommt Hustensaft

Entscheiden sie sich als Ersatz zum Arztbesuch oder begleitend für eine Therapie auf eigene Faust, ist die Frage der Dosierung entscheidend. Es gibt zwar Mittel, beispielsweise im homöopathischen Bereich, bei denen eine Überdosierung quasi unmöglich beziehungsweise ungefährlich ist. Jedoch kann sie in anderen Fällen schwerwiegende Folgen haben. Ein Blick auf das Etikett ist daher wichtig. Denn in Deutschland ist strikt geregelt, welche Angaben auf einem solchen Etikett enthalten sein müssen, unabhängig von ihrer Form und Optik. Obwohl es diese also mittlerweile in vielfältiger Ausprägung gibt, können ihnen stets folgende relevanten Informationen entnommen werden:

•    Ablaufdatum des Arzneimittels.
•    Angaben zur Darreichungsform und Dosierung.
•    Anweisungen zur richtigen Aufbewahrung.
•    Ob das Medikament für Säuglinge oder Kinder geeignet ist.
•    Wirkstoffe nach Art und Menge.

Damit ist die Liste zwar noch lange nicht zu Ende, jedoch handelt es sich dabei um die wichtigsten Informationen für Eltern, die sie kennen und einhalten sollten. Zudem ist es auch hierbei wichtig, stets Rücksprache mit dem Arzt zu halten. Dieser kann nämlich besser einschätzen, ob eine Behandlung auf eigene Faust sinnvoll ist, mit welchen Mitteln und welcher Dosierung.

Checkliste: Grundlegendes für das Baby

Sinnvoll ist also, eine eigene Hausapotheke für das Baby anzulegen, wie bereits geschildert. Dadurch ist alles Wichtige griffbereit – auch, wenn es schnell gehen muss oder zum Beispiel an Feiertagen. Es gilt, die häufigsten Beschwerden abzudecken, die bei Babys auftreten können und bei denen eine Behandlung auf eigene Faust möglich ist. Dazu gehört folgende Grundausstattung:

•    (Kühlbarer) Beißring
•    Abschwellende Nasentropfen für Säuglinge
•    Arnika-Salbe oder entsprechende Globuli bei stumpfen Verletzungen
•    Bachblüten als Notfalltropfen zur Beruhigung
•    Creme für einen wunden Po
•    Einmalhandschuhe
•    Elektrolyt-Lösung bei Durchfall oder Erbrechen
•    Entschäumer gegen Blähungen
•    Fieberthermometer für Kinder mit weicher sowie flexibler Spitze
•    Fieberzäpfchen oder -saft für Säuglinge
•    Homöopathische Globuli gegen Zahnschmerzen
•    Hustenbalsam für die Brust
•    Kohletabletten im Fall einer Vergiftung
•    Kräutertees gegen verschiedene Beschwerden
•    Kühlende Salbe, zum Beispiel bei Sonnenbrand oder Insektenstichen
•    Kühlkissen
•    Leinentuch für eventuelle Umschläge
•    Mildes Desinfektionsmittel und Wundverbandsmaterial
•    Pflaster für Kinder in verschiedenen Größen
•    Pinzette und Zugsalbe zur Entfernung kleiner Splitter & Co
•    Sanftes Öl für Massagen, zum Beispiel bei Bauchweh
•    Sauger zum Entfernen von Schleim bei Schnupfen
•    Schmerzmittel für Säuglinge bei Ohrenschmerzen
•    Trauben- oder Kirschkernkissen gegen Koliken
•    Verbandsmaterialien und -schere
•    Wundsalbe für Säuglinge
•    Zeckenzange

Hausapotheke individuell anpassen

Weiterhin ist es sinnvoll, die Hausapotheke für das Baby individuell anzupassen. Sollten also spezielle Erkrankungen oder Allergien vorliegen, ist eine entsprechende Ergänzung für den Medizinschrank wichtig. Auch, wenn das Kind beispielsweise zu besonderen Beschwerden neigt, vielleicht zu Hautausschlägen oder Augenproblemen, können ergänzende Produkte in der Hausapotheke helfen. Hierfür gelten natürlich dieselben Grundregeln, sprich eine Eignung für das Säuglingsalter sowie eine vorsichtige Dosierung. Manchmal sind auch verschreibungspflichtige Medikamente vom Kinderarzt notwendig.

Sonderfall: Erste Hilfe für das Baby

Für Eltern ist es zudem wichtig zu wissen, wann das Baby zu einem Arzt muss oder sogar ein Notfall vorliegt. Ein Arztbesuch ist bei unerklärlichen, besonders starken oder langanhaltenden Beschwerden unvermeidbar. Als Grundregel gilt: Alles, das nach zwei Tagen nicht abklingt, sollte zur Sicherheit durch einen Arzt überprüft werden. Es handelt sich dabei aber nur um den spätesten Zeitpunkt. Wann das Baby schon früher zum Kinderarzt sollte, liegt im Ermessen der Eltern. Ein akuter Notfall liegt hingegen in diesen Situationen vor:

•    Allergischer Schock
•    Atemprobleme
•    Bewusstlosigkeit
•    Kopfverletzungen
•    Krampfanfälle
•    Mögliche Gehirnerschütterung
•    Sehr tiefe Wunden
•    Stark blutende Verletzungen
•    Verbrennungen
•    Vergiftung
•    Verschluckte Fremdkörper

Wichtig ist, dass die Eltern ihr Kind niemals selbst zum Krankenhaus fahren, sondern einen Rettungsdienst rufen. Eventuell sind bis zu dessen Eintreffen lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahmen notwendig. Alle Eltern sollten daher – am besten schon vor der Geburt – einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs für Babys machen. Eine große Hilfe ist es in solchen Stresssituationen außerdem, alle wichtigen Notfallnummern direkt zur Hand zu haben, ohne danach suchen zu müssen. Auch diese haben daher einen festen Platz in der Hausapotheke für das Baby.

Fazit

Um ihrer Verantwortung für die Gesundheit des Kindes gerecht zu werden, sollten Eltern spätestens zur Geburt eine spezielle Hausapotheke anlegen. Hierbei gilt es darauf zu achten, dass alle enthaltenen Arzneimittel, Verbandsmaterialien & Co für Säuglinge geeignet sind und richtig dosiert werden. Dabei sollte nicht an der Qualität gespart werden. Dennoch gibt es Möglichkeiten, beispielsweise durch einen Online-Preisvergleich, um diese „Babyapotheke“ relativ günstig zu kaufen. Ein Blick ins Etikett ist dabei unerlässlich, dennoch kann und sollte der Arzt zu Rate gezogen werden, wenn die Eltern mal unsicher sind, ob sie das Baby selbst behandeln können und wie. Zudem müssen sie ein Gespür dafür entwickeln, wann das Kind zum Arzt muss oder wann sogar ein Notfall vorliegt. Das Baby sorgfältig zu beobachten und richtig einzuschätzen, ist daher ebenfalls eine wichtige Aufgabe für frischgebackene Eltern.

 

Quellenangaben

pola-magazin.de - das Wichtigste für die Baby Hausapotheke - abgerufen am 15.06.2020
pola-magazin.de/das-wichtigste-fuer-die-baby-hausapotheke/

gewuenschtestes-wunschkind.de - Was gehört in die Hausapotheke für Babys und Kinder - abgerufen am 15.06.2020
gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/03/hausapotheke-kinder-und-babys-welche-medikamente-benoetigt-man.html

medela-family.de - Erste Hilfe bei Babys: Das gehört in die Hausapotheke - abgerufen am 15.06.2020
medela-family.de/stillzeit/babys-erstes-jahr/erste-hilfe-tipps-fuer-die-hausapotheke/

baby-und-familie.de - Hausapotheke: Was sollte für Kinder drin sein? - abgerufen am 15.06.2020
baby-und-familie.de/Hausapotheken

windeln.de - Hausapotheke: Was sollte man für den Notfall zu Hause haben? - abgerufen am 15.06.2020
windeln.de/magazin/kleinkind/erste-hilfe/hausapotheke-was-sollte-man-fuer-den-notfall-zu-hause-haben.html

hohenzollern-apotheke.de - Persönliche Erstausstattung für Ihr Baby - abgerufen am 15.06.2020
hohenzollern-apotheke.de/service/checklisten/erstausstattung-fuer-ihr-baby/

babyclub.de - Die Baby-Hausapotheke - abgerufen am 15.06.2020
babyclub.de/magazin/babys-erstes-jahr/babygesundheit/hausapotheke.html

kindergesundheit-info.de - Die Kinder-Hausapotheke - abgerufen am 15.06.2020
kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/alltagstipps/im-krankheitsfall/hausapotheke/

gofeminin.de - Das gehört in die Hausapotheke für Babys - abgerufen am 15.06.2020
gofeminin.de/baby/hausapotheke-baby-s4012763.html

dm.de - Die Hausapotheke für Baby und Kind: gut gerüstet für den Notfall - abgerufen am 15.06.2020
dm.de/tipps-und-trends/baby-kleinkind/gesundheit/hausapotheke-baby-53664

labelfox.com - Arznei-Etiketten und Verpackungen: Medikamente richtig kennzeichnen - abgerufen am 15.06.2020
labelfox.com/2808/arznei-etiketten-und-verpackungen.html

Bildquellen

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Abbildung2: Bild: stock.adobe.com ©cherryandbees

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