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Mehr Bewegung: So lässt sich Radfahren in den Alltag einbinden

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Radfahren

Bewegung ist gesund, stärkt das Herzkreislaufsystem und kann erwiesenermaßen Erkrankungen vorbeugen. Dennoch: Häufig ist es schwer, sich neben einem anstrengenden Berufsleben oder einem stressigen Alltag körperlich fit zu halten, denn der Wunsch nach Ruhe und Erholung am Abend ist dann verständlicherweise groß. Dabei lässt sich mehr Bewegung oft gut in den Tagesablauf integrieren. Zum Beispiel durch Fahrradfahren.

Alte Gewohnheiten ablegen

Wer kennt das nicht? Schnell in den Fahrstuhl anstatt die Treppe zu nehmen. Noch mal kurz mit dem Auto zum Bäcker oder zu den Freunden. Mit dem Wagen zur Arbeit, auch wenn die nächste Bahn-Haltestelle oder gar der Arbeitsplatz fast vor der Haustür liegt: Es sind auch unsere Angewohnheiten, die den Wunsch oder die Notwendigkeit, sich mehr zu bewegen, zunichtemachen. Dabei ist es gar nicht schwer, mehr Bewegung in den Alltag in den Alltag zu bringen. Gerade das Fahrrad bringt uns richtig in Schwung.

Endorphin-Ausschüttung nach nur 30 Minuten

Kürzere und mittlere Strecken lassen sich für eine bessere Work-Life-Balance meist problemlos in den Alltag einbinden. Auch für die Stärkung des Immunsystems eine gute Sache. Doch nicht nur dem Körper tut das Pedaltreten gut – auch die Seele schöpft neue Kraft. Beim Radfahren schüttet der Körper schon nach 30 Minuten Endorphine aus. Mit dem Ergebnis, dass sich Menschen, die sich täglich auch nur kurz mit dem Rad von A nach B bewegen, entspannter fühlen und besser gegen Depressionen und andere psychische Erkrankungen geschützt sind. Und noch ein Vorteil: Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss nicht erst nach Parkplätzen suchen oder ein teures Parkhaus nutzen. Außerdem schont Radfahren die Umwelt.

Deutsche fahren mehr Rad

Es geht doch: Während der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Fahrrädern stark angestiegen, vermeldet der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, ADFC. Grund für das gestiegene Interesse sei insbesondere die Angst vor Ansteckung in öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Das deutsche Online-Portal für Statistik, statista, verzeichnete bereits für das Jahr 2019 einen Anstieg Fahrrad begeisterter Freizeitradler. Der Statistik zu Folge haben 44 Prozent der befragten Menschen mindestens einmal pro Woche das Rad gegen das Auto getauscht und damit mehr als im Jahr 2018. 41 Prozent der Befragten gaben an, auch in Zukunft mehr Fahrradfahren zu wollen:

Außerdem: Durch regelmäßiges Radfahren verschwinden auch überflüssige Pfunde: Wie viel Kalorien beim Radfahren verbraucht werden, ist allerdings von der Fahrgeschwindigkeit, vom Alter und vom individuellen Körpergewicht abhängig. Im Durchschnitt verbrennen Radfahrer in einer Stunde zwischen 200 und 600 Kalorien.

So viele Kalorien werden nach Geschwindigkeit pro Stunde verbrannt:
•    Bis 15 km/h: Zwischen 200 und 300 kcal
•    Bis 18 km/h: Zwischen 300 und 400 kcal
•    Bis 22 km/h: Zwischen 400 und 600 kcal
•    Bis 28 km/h: Zwischen 600 und 800 kcal
•    Über 28 km/h: Zwischen 800 und 1000 kcal


Wie integriere ich Radfahren in meinen Alltag?

Wer zu Coronazeiten festgestellt hat, dass der Weg mit dem Rad zur Arbeit zur liebgewonnenen Routine geworden ist, wird diese Gewohnheit möglichweise nach der Pandemie beibehalten. Viele Arbeitnehmer scheuen sich jedoch davor, das Auto stehenzulassen oder auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten, weil der Weg zum Arbeitsplatz einfach zu weit ist. Hier gibt es Abhilfe: Möglich ist zum Beispiel, ein Fahrrad auf halber Strecke sicher zu deponieren. Eine andere Idee, die für Zugfahrer interessant sein dürfte: Den Drahtesel mit in den Zug nehmen und eine Haltestelle eher als gewohnt aussteigen. Der Rest des Arbeitswegs wird dann mit dem Rad bewältigt.

Wer das Radfahren in seinen täglichen Alltag integrieren möchte, kann folgendermaßen vorgehen:

Radtour

 

Erster Schritt: Zunächst die Gewohnheiten überprüfen: Welche Wege lege ich wiederkehrend in der Woche mit dem Auto zurück? Welche kann ich auch mit dem Fahrrad bewältigen, ohne in Terminnot zu geraten? Solche Strecken können der Weg zum Bäcker, zur Arbeit, zum Kindergarten oder Schule oder zum Sport sein. Vielleicht wohnen auch Freunde nicht allzu weit entfernt.

Zweiter Schritt: Ist es möglich, jeden Tag zumindest eine dieser Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen? Wer seinen Nachwuchs aus dem Kindergarten oder Schule abholen muss, braucht sich diese Frage nicht zu stellen. Anders sieht es auch, wenn der Alltag keine Regelmäßigkeiten aufweist: Dann hilft vielleicht, eine (oder mehrere) alternative Zusatzroute einzuplanen, die täglich abgefahren wird, wenn kein Besuch bei Freunden ansteht oder der Bäcker geschlossen hat.

Dritter Schritt: Die (halbe) Stunde Radfahren muss ihren Platz im Alltag finden: Deshalb sollte genügend Zeit eingeplant werden. Besser ist also, nicht kurz vor der Abfahrt mit der Hausarbeit zu beginnen, um am Ende doch schnell das Auto zu nehmen. Wer keine festen Strecken hat, aber im Alltag mehr Radeln möchte, sollte eine Uhrzeit festlegen.

Vierter Schritt: Das passende Rad ist enorm wichtig. Ein klapperiges Fahrrad ist nicht hilfreich, Spaß an der Bewegung zu bekommen. Es muss sich natürlich nicht gleich ein teures Fahrrad angeschafft werden, zumindest aber eines, das die tägliche Tour nicht zum Alptraum macht, weil es sich einfach schlecht fährt oder nicht zur Körpergröße und zum Gewicht des Radlers passt. Im Zweifel also noch einmal mit dem eigenen Rad eine Proberunde drehen.

Fünfter Schritt: Auch die Ausrüstung ist wichtig – nicht nur dann, wenn es um Sicherheit (solides Fahrradschloss ist ein Muss!) geht, sondern auch deshalb, um möglichst komfortabel unterwegs sein zu können. Zum Beispiel: Wer den Weg mit dem Rad zum Einkaufen nutzen möchte, tut gut daran, ausreichend große Satteltaschen oder Körbe zu verwenden. Es macht keinen Spaß und ist außerdem nicht ungefährlich, die vollen Einkaufstüten am Fahrradlenker zu transportieren. In punkto Sicherheit sollte das Rad stets auf dem neuesten Stand sein – Fahrradunfälle sind schnell geschehen und können schlimm enden. Deshalb ist auch ein guter Fahrradhelm unerlässlich.


Die passende Kleidung

Für den Weg zum Bäcker um die Ecke ist die Frage nach der Kleidung leicht zu beantworten. Anders ist es, wenn der Drahtesel für mittlere Strecken herhalten soll – ins Café zum Beispiel oder in ein Restaurant. Wer dort völlig durchgeschwitzt oder Regendurchnässt ankommt, wird vermutlich nicht viel Freude an seinem Aufenthalt haben. Funktionelle Bekleidung ist deshalb wichtig – niemand möchte sich schließlich gerne permanent umziehen. Die Wahl der richtigen Kleidungsstücke vereint Komfort, Funktionalität und Optik in einem. Eine Hose, die im Schritt spannt, ist bei einem mehrstündigen Besuch in einem Restaurant oder beim Einkaufen ein No-Go. Locker muss sie auch deshalb sitzen, damit problemlos auf das Rad auf- und wieder abgestiegen werden kann. Deshalb sind elastische Stoffe eine gute Lösung. Unter den Modellen gibt es viele, denen nicht anzusehen ist, dass es sich im Grunde um Funktionsbekleidung handelt. Meistens handelt es sich um Hosen, die eng am Bein anliegen, damit der Stoff nicht in die Fahrradkette gerät. Beim Oberteil – Jacke, Hemd oder Pullover – sind mehrere Dinge wichtig:

•    Dehnbarkeit
•    Schnell trocknend
•    Atmungsaktiv

Hinzu kommen Bekleidungsstücke wie eine Regenjacke bei unbeständigem Wetter oder ein warmer Pullover, wenn es sich abends noch stark abkühlt. Wer im Regen radelt, kann mit Regenüberschuhen vermeiden, mit nassen Füßen im Lokal sitzen zu müssen. Mittlerweile gibt es auch vielfältiges Zubehör, das beim Fahrradfahren Kalorien zählt, den Blutdruck misst oder den Herzschlag aufzeichnet und vieles mehr. Am bekanntesten sind sicher Fitness-Tracker, Armbänder, die die entsprechenden Daten speichern.
 

Smartwatch beim Radfahren


Intelligente Kleidung

Solche sogenannten Wearables können helfen, den Gesundheitszustand im Auge zu haben. Mehr und mehr setzen sich auch intelligente Kleidungsstücke wie T-Shirts, Socken oder sogar Schienbeinschoner durch: Kleine eingenähte Sensoren überwachen den Alltag des Trägers, indem sie Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Puls und Blutdruck messen. Solch smarte Kleidung gibt es schon für die Schlafüberwachung von Säuglingen oder für Diabetiker. Sogar Profi-Fußballer und -radfahrer nutzen sie. Im Sportbereich wird mit Hilfe der Sensoren zum Beispiel auch die zurückgelegte Distanz festgehalten, der Stress-Level und die Bewegungsintensität. Verschiedene Hosen und Shirts können auf diese Weise auch Muskeln mit Stromimpulsen stimulieren.


Quellen

Apotheken Umschau - Warum Radfahren so gesund ist. Abgerufen am 21.06.21
apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/sport-und-bewegung/warum-radfahren-so-gesund-ist-709043.html

desired - Kalorienverbrauch Radfahren: Fit werden mit dem Fahrrad. Abgerufen am 21.06.21
desired.de/artikel/kalorienverbrauch-radfahrer--jj73f4wcxh


Bildquellen

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